Keine gute Nachricht für Radfahrer in Stuttgart-Vaihingen: Der Bezirksbeirat will eine geänderte Spurführung an der Straße Am Wallgraben zwischen Ernsthalden- und Möhringer Landstraße – Die Stadt lehnt das aber ab.

Manteldesk: Sandra Hintermayr (shi)

Vaihingen - Bei einem Ortstermin Mitte Oktober haben sich Vertreter der Straßenverkehrsbehörde, des Stadtplanungsamts und des Tiefbauamts die Verkehrssituation an der Straße Am Wallgraben angeschaut. Die Vaihinger Grünen hatten im Juli einen Antrag zur Spurführung im Bereich zwischen Möhringer Landstraße und Ernsthaldenstraße gestellt. „Die Nord-Süd-Verbindung ist eine wichtige Nebenroute in Vaihingen“, erläuterte Kristin Wedekind den Antrag. Die Fraktion bat die Stadt zu prüfen, ob der genannte Abschnitt zugunsten des Begegnungsverkehrs neu geordnet werden könnte. Das beidseitige Parken verenge den Straßenraum, sodass große Fahrzeuge nicht aneinander vorbeikommen. Zudem regten die Grünen an, ob nicht zumindest in eine Fahrtrichtung eine Radspur angelegt werden könnte.

 

In einem Schreiben nimmt nun Reiner Schlitter von der Straßenverkehrsbehörde Stellung zu den Forderungen. Der betreffende Bereich sei Teil einer Tempo-30-Zone und solle nicht als Zufahrt zum Synergiepark dienen, sondern in erster Linie der Erschließung des Wohngebiets. „Maßnahmen, die den Durchgangsverkehr fördern, stünden im Widerspruch der Zweckbestimmung der Straße“, schreibt Schlitter. Zudem sei eine Markierung von Radschutzstreifen in einer Tempo-30-Zone „nicht vorgesehen“, weil die Radler im Verkehr mitfahren sollen. Unsichere Radfahrer dürften zudem am Wallgraben in Fahrtrichtung Möhringer Landstraße, also bergauf, den breiten Gehweg mitbenutzen.

Das beidseitige Parken soll beibehalten werden

„Um ungehinderten Begegnungsverkehr zu ermöglichen, müsste wegen des beengten Straßenquerschnitts auf der einen Seite das Parken entfallen“, so Schlitter. Den Anwohnern die Parkplätze wegzunehmen, um dem Verkehr eine schnellere Durchfahrt zu ermöglichen, sei aus Sicht der Stadt jedoch „nicht zielführend“. Zudem könnte eine leichtere Durchfahrt zusätzlichen Verkehr anziehen. „Die Verwaltung schlägt daher vor, das in der Tempo-30-Zone wünschenswerte und beidseitige Parken beizubehalten“, ist dem Schreiben zu entnehmen.

Die Stadt plane allerdings zwischen den Gebäuden Am Wallgraben 65 und 67 eine Ausweichmöglichkeit. Sich begegnende Fahrzeuge könnten durch die Maßnahme an dieser Stelle leichter aneinander vorbeikommen. Allerdings würden mit der Umsetzung ebenfalls ein paar Parkplätze entfallen.