Der öffentliche Nahverkehr ist in weiten Teilen lahmgelegt, viele Kitas sind zu, im städtischen Klinikum gibt es nur einen Notbetrieb, wenn am Montag der öffentliche Dienst in Stuttgart streikt. Immerhin fahren noch die S-Bahnen, die einen Teil des Stadtgebiets im Kessel abdecken.

Lokales: Mathias Bury (ury)

Stuttgart - Beim Streik des öffentlichen Dienstes werden am Montag wieder viele Kindertageseinrichtungen mit dabei sein. Immerhin 120 städtische Einrichtungen werden geschlossen bleiben, erklärte Jugendamtsleiter Bruno Pfeifle, 37 werden offen, 17 teilweise geöffnet sein, in zwei Kitas kümmern sich Eltern selbst um ihre Kinder. „Es machen mehr Einrichtungen mit, als ich erwartet hatte“, so Pfeifle.

 

Neben den Kitas sind von dem Arbeitsausstand auch die Bäderbetriebe, die Stadtverwaltung, die Müllabfuhr und das städtische Klinikum betroffen. Zentrales Element des Streiks werden in der Landeshauptstadt wieder einmal die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) sein. Die 184 Stadtbahnen und 260 Busse des städtischen Verkehrsbetriebs werden am Montag jedenfalls nicht bewegt, wenn die 3100 Beschäftigten der SSB, von denen 1300 im Fahrdienst tätig sind, ihrer Forderung nach mehr Geld Nachdruck verleihen. Das hat Folgen für die Verkehrsverhältnisse in der Stadt: Jeden Tag sind 500 000 bis 600 000 Fahrgäste mit den SSB unterwegs, zwei Drittel in Bahnen, ein Drittel in Bussen. Allerdings fahren die S-Bahnen, die auch Teile des Stadtgebiets bedienen, wie immer.

Rund 2000 Streikteilnehmer erwartet

Im städtischen Klinikum, das nahezu 7000 Mitarbeiter hat, wird am Montag wegen des Streiks nur ein eingeschränkter Betrieb möglich sein. Notfälle aber werden behandelt, das haben die Leitung des Großkrankenhauses und Verdi in einer Notdienstvereinbarung geregelt.

Die Dienstleistungsgewerkschaft erwartet, dass sich etwa 2000 Streikteilnehmer gegen 11 Uhr bei der zentralen Kundgebung auf dem Marktplatz einfinden werden. Diese werden auch aus der Region kommen. So sind die Mitarbeiter der Krankenhäuser in Waiblingen, Ludwigsburg, Bietigheim und Calw ebenfalls zum Streik aufgefordert worden. Dies gilt auch für die Beschäftigten der Arbeitsagentur.

Für Bürger, die Informationen zum Streik benötigen, hat die Stadtverwaltung Infotelefone eingerichtet. Die Nummern lauten: Kindertagesstätten (2 16-5 55 55), Abfallentsorgung (2 16-8 87 00), Klinikum (2 78-01), Bäderbetriebe (2 16-5 78 80).