Bei einem Gespräch zwischen Vertretern der École Maternelle und den Anwohnern an der Eichenparkstraße in Riedenberg zeichnen sich erste Kompromisse ab; sie sollen das künftige Verhältnis der Nachbarn entspannen.

Riedenberg - Die Atmosphäre sei gut gewesen, das Gespräch hilfreich. Pfarrer Hans-Ulrich Gehring ist die Erleichterung darüber anzuhören, dass die Aussprache zwischen Vertretern der deutsch-französischen Vorschule École Maternelle und Anwohnern des Parkheims an der Eichenparkstraße Anfang des Monats nicht in einem weiteren Eklat endete. Im Sommer hatten die Anwohner eine Infoveranstaltung der evangelischen Kirchengemeinde zum geplanten Neubau auf dem Parkheimgelände dazu genutzt, um deutlich ihren Unmut über die Ècole Maternelle kundzutun. Grund dafür war, dass die zur Deutsch-Französischen Grundschule gehörende Vorschule auch den Neubau nutzen will. Die Anwohner klagten allerdings bereits über die bisherige Nutzung des Parkheims durch die École Maternelle.

 

Die Schüler seien zu laut und würden sogar auf Privatgelände vordringen, lauteten Vorwürfe der Anwohner. Die Eltern der Vorschüler würden den Anwohnern außerdem die Parkplätze wegnehmen, wenn sie ihre Kinder zur Schule bringen oder abholen. Bisweilen bewegte sich die emotional geführte Debatte hart an der Grenze zur Polemik gegenüber den französischen Eltern. Von dieser Schärfe sei aber in dem von der evangelischen Kirchengemeinde anberaumten Vermittlungsgespräch zwischen Anwohnern und Vorschulvertretern keine Spur mehr gewesen, sagt Gehring. Stattdessen hätten beide Seiten Kompromisslinien ausgelotet, betont der Pfarrer. „Die Vertreter der Schule haben zudem deutlich gemacht, dass sie die Bedenken der Anwohner verstehen und ernst nehmen. Ich glaube, das hat das Gespräch dann erleichtert“, sagt Gehring.

Schule will sich an Eltern wenden

Drei Einigungsvorschläge wurden formuliert, die umgesetzt werden sollen, um das Verhältnis zwischen der Vorschule und ihren Anwohnern dauerhaft zu entspannen. Zum einen will die Schule ein Schreiben an die Eltern schicken, in der sie die Eltern zu einem rücksichtsvollen Parkverhalten aufruft. Das Schreiben soll mit den Anwohnern abgesprochen und ihnen zugänglich gemacht werden, damit sich Nachbarn im Konfliktfall auch darauf berufen können. „Natürlich können wir nicht mehr tun als appellieren. Das sind schließlich Erwachsene mit Führerschein“, sagt die Leiterin der École Maternelle, Kristell Danic. Beim von der evangelischen Kirchengemeinde geplanten Neubau soll auch an eine 1,50 Meter hohe Hecke gedacht werden, die zusätzlichen Lärm- und Sichtschutz bieten soll. Sie soll außerdem verhindern, dass Schüler der École Maternelle die Privatgrundstücke in der Nachbarschaft betreten können. Die Vorschule will künftig die Ruhezeiten achten und Lärm reduzieren. Die Schulleiterin hat den Anwohnern aber auch die Pausenzeiten verdeutlicht, in denen verstärkt mit Lärm gerechnet werden muss. „Die Anwohner haben positiv reagiert und eingesehen, dass wir die Kinder in den Pausen ja nicht einsperren können“, sagt Kristell Danic.

Pfarrer Hans-Ulrich Gehring hofft, dass nun der Streit zwischen Anwohnern und der École Maternelle beigelegt ist und damit auch die Kritik an dem Neubau, der 2016 fertig gestellt werden soll. „Der Unmut galt ja ohnehin nie dem Neubau an sich, sondern Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind“, sagt er. Bedarf für weitere Gespräche sieht weder die Kirchengemeinde noch die Leitung der École Maternelle. „Das sieht doch jetzt ganz gut aus“, sagt die Schulleiterin Kristell Danic.