Baden-Württemberg: Eberhard Wein (kew)

Göppingen - Still ruht der Berg. Doch im Sommer wird es plötzlich geschäftig auf dem Hohenstaufen. Dann entdeckt auch der Göppinger Oberbürgermeister Guido Till seinen Hausberg. Vor zwei Jahren war es die Idee, die legendäre Burg wieder aufzubauen. Außer ihm, dem Leiter der hiesigen Lokalzeitungsredaktion und einer chinesischen Firma, die sogleich den Kostenvoranschlag für einen Nachbau aus Plastik schickte, konnte sich aber niemand für den Vorschlag erwärmen. Nicht viel besser war es vergangenes Jahr, als Till den Bau eines Aussichtsturms ins Spiel brachte. Wochenlang erhitzten sich die Gemüter, bis der Turm wieder in der Schublade verschwand.

 

Nun richtet der wahlkämpfende OB erneut den Spot auf den Kaiserberg und bringt mit der Ankündigung, die Mauerreste anstrahlen zu lassen, grelles Licht ins diesjährige Sommerloch. Tills Idee ist dabei durchaus diskussionswürdig. Doch die Vorgehensweise, die Ruinenbeleuchtung öffentlich als beschlossene Sache zu verkünden, obwohl er gerade erst die Gründung eines Arbeitskreises vereinbart hat, in dem solche Dinge besprochen werden sollen, zeugt von wenig Geschick. Kein Wunder also, dass es bei den Naturschützern zappenduster wird. So dürfte auch die Ruine im Dunkeln bleiben.