Der Tag der Erde in Kassel ist ein Festival, bei dem es um die Wurst geht. Denn der angestrebte Fleischverzicht während des Fests sorgte im Stadtparlament für Diskussionen. Nun scheinen sich aber die Wurst-Gegner durchgesetzt zu haben.

Kassel - Bratwurst, Steak und Schnitzel bleiben beim Fest zum Tag der Erde in Kassel tabu. Den Fleischverzicht hatte unter anderem die lokale CDU kritisiert. Der Hauptkritikpunkt war, dass zu traditionellen hessischen Festen Wurst gehöre. Die Nachricht vom „Wurst-Verbot“ ging daraufhin durch ganz Deutschland. Die Veranstalter hätten nicht damit gerechnet, dass das Thema solche Wellen schlagen und selbst im Stadtparlament diskutiert werden würde, so der Vorsitzende des Vereins Umwelthaus Kassel, Hubert Grundler. Die Organisatoren haben nun ihre Entscheidung für eine vegetarische Verpflegung bei der Veranstaltung am 23. April nach eigenen Angaben vom Mittwoch bekräftigt. Es bleibe bei dem vor Weihnachten getroffenen Beschluss, so Grundler. Der „Tag der Erde“ bleibt fleischfrei.

 

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Veranstalter hält Fleischverzicht von 11 bis 18 Uhr für zumutbar

„Wir halten es für zumutbar, bei einem Fest, das von 11 bis 18 Uhr dauert, auf Fleisch zu verzichten“, sagt er. Gleichzeitig sei er mit der Bezeichnung „Wurst-Verbot“ nicht glücklich. Jeder Veranstalter entscheide über Programmpunkte oder die Art der Musik, die auf einem Fest gespielt werde. Die Entscheidung für ein Verzicht auf Fleisch sei nichts anderes. Zudem sei die Veranstaltung schon immer inhaltlich ausgerichtet mit Themen wie Ökologie und Nachhaltigkeit. Fleischverzehr sei nicht nachhaltig.

Ausschlaggebend seien zudem die Platzverhältnisse im Stadtteil Wolfsanger, in dem das Fest in diesem Jahr stattfindet. „Wir mussten von sonst 220 Ausstellern auf maximal 160 reduzieren. Unter den 70 Absagen sind drei Essensstände mit Fleischangeboten“, sagte Grundler.