An der Luginslandschule haben die Pädagogen ein Kunststück geschafft: Sie haben mit einem ausgetüftelten Mischklassen-Konzept die verärgerten Eltern befriedet – sowohl die der Ganztags- als auch die der Halbtagskinder. Respekt, meint Inge Jacobs.

Stuttgart - Der Umbau der Schulkindbetreuung gestaltet sich weiterhin holprig. In Stuttgart stellt das System nach dem Motto „ganz oder gar nicht“ alle Beteiligten vor große Herausforderungen. Die Stadt Stuttgart als Schulträgerin investiert zwar viel Geld in ihr Modell der Ganztagsschule, und auch das Land finanziert zusätzliche Lehrerstunden. Beides ist zu begrüßen. Doch nun bereiten die für den Ganztag oder Halbtag unterschiedlichen Anmeldezahlen manchen Schulen logistische Probleme. Und es müssen – aus ökonomischen Gründen – Mischklassen gebildet werden. Das kann man kritisieren.

 

Denn nicht zu Unrecht befürchtet die Stadt, die das Konzept für die Ganztagsschule mit dem Landesinstitut für Schulentwicklung erarbeitet hat, eine Verwässerung, wenn Ganztags- und Halbtagskinder in derselben Klasse sitzen.

Luginslandschule macht aus der Not eine Tugend

Doch an der Luginslandschule haben die Pädagogen jetzt aus der Not eine Tugend gemacht – und zugleich ein Kunststück geschafft: Sie haben mit einem ausgetüftelten Konzept die verärgerten Eltern befriedet – sowohl die der Ganztags- als auch die der Halbtagskinder. Respekt.

Das Konzept ist schlüssig, nicht nur pädagogisch. Es verhindert auch eine Trennung bei den Kindern, denn die Klassengemeinschaft bleibt ja. Wenn die Umsetzung gelingt, dann könnte es auch eine Blaupause für andere Schulen sein.