Kurzfristig sah es kritisch für den örtlichen Budenzauber in Feuerbach aus. Nun naht Rettung von städtischer Seite, doch wer diese unverhoffte Hilfe in die Wege geleitet hat, wird von der Stadt nicht bekannt gegeben.

Feuerbach - Der Fortbestand des Feuerbacher Weihnachtsmarktes schien gefährdet. Wie wir in der Nord-Rundschau vor einer Woche berichteten, drohten dem Budenzauber wegen dem zu schwachen Stromnetz und dem ständig überlasteten Verteiler auf dem Rudolf-Gehring-Platz die Lichter auszugehen.

 

Ein neuer Netzanschluss musste her

Das Kurzschluss-Problem war zuletzt so groß gewesen, dass im vergangenen Jahr während des Marktes ständig ein ehrenamtlicher Helfer neben dem Sicherungskasten postiert war, um die herausgesprungene Sicherung wieder zu aktivieren, damit die Budenstadt nicht plötzlich im Dunkel lag. Das war aus Sicherheitsgründen kein haltbarer Zustand. Deshalb schlugen Jochen Heidenwag, Vorsitzender des Gewerbe und Handelsvereins Feuerbach, sowie Marktchef Gert Dannenmann von der mitveranstaltenden Initiative „Pro Feuerbach“ in der vergangenen Sitzung des Bezirksbeirats Alarm. „Wir brauchen einen neuen Netzanschluss und der kostet richtig viel Geld“, berichteten die Organisatoren. Geschätzte Kosten: rund 7500 Euro netto. Was die Finanzierung dieser Summe anging, sah es anfangs zappenduster aus.

Der Stromversorgungs-Retter darf nicht genannt werden

Doch nun naht schneller als erwartet Hilfe. Letztere kommt für den Weihnachtsmarkt zwar nicht „vom Himmel hoch“, dafür aber schon aus einer der höheren Etagen der Stuttgarter Stadtverwaltung. Genauere Angaben zu Person und Funktion werden nicht gegeben. So haben es die Beteiligten vereinbart. Jochen Heidenwag zuckt auch auf Nachfrage mit den Schultern und meint schmunzelnd: „Jetzt darf ich nicht einmal namentlich den dafür verantwortlichen Vertreter der Stadt loben.“ Der Bezirksbeirat der Freien Wähler und GHV-Vorsitzende bedauert diesen Umstand umso mehr, da er im umgekehrten Fall nicht gerade zimperlich ist, wenn er in den Ämtern entwickelte Planungen oder im Rathaus gefällte Entscheidungen auf politischer Ebene kritisiert. Fakt sei aber in diesem Fall, dass man „unsere Stadt“ auch mal loben müsse, weil sie „Mittel und Wege gefunden hat, uns schnell, wirksam und auch überraschend zur Seite zu stehen“, betont Heidenwag.

Ein unverhofftes Happy-End

Vergangenen Mittwoch nach der Veröffentlichung der Misere sei ein Anruf aus der Stadtverwaltung gekommen, danach habe ein weiterer Anruf zwischen Bezirksvorsteherin Andrea Klöber und dem besagten Anrufer bei der Stadt stattgefunden: „Danach teilte uns Frau Klöber mit, dass die Finanzierung gesichert ist. Der GHV muss nichts bezahlen, die Infrastruktur ist Sache der Stadt“, sagt Heidenwag. Er geht davon aus, dass der neue Netzanschluss rechtzeitig fertig wird. Das Tiefbauamt sorge für die Bauausführung, die EnBW als Netzbetreiber sprinte ebenfalls los: „Alles hat bisher toll geklappt. Chapeau!“, lobt Heidenwag das Engagement der Beteiligten. Die Angelegenheit sei inzwischen in die Wege geleitet, bestätigt Bezirksvorsteherin Andrea Klöber. Die Stadt übernehme die Kosten, der Auftrag sei erteilt. Und so scheint diese vorweihnachtliche Geschichte ein unverhofftes Happy-End zu finden – übrigens schon zum zweiten Mal. Schließlich stand die Existenz des Feuerbacher Weihnachtsmarktes schon einmal im Jahr 2006 auf der Kippe.

Bürger setzen sich für den weihnachtlichen Markt ein

„Es gibt halt doch noch Wunder“, sagt Gert Dannenmann von Pro Feuerbach dazu. Die Anträge für die Genehmigung des Marktes hat er schon gestellt. Dannenmann rechnet damit, dass diesmal am zweiten Adventswochenende wegen der Baustelle neben dem Haus von Käse und Feinkost Lindner der Budenzauber mit rund 40 bis 45 Standbetreibern etwas kleiner als sonst ausfallen wird. Übrigens: Auch örtliche Bürger haben sich spontan gemeldet und ihre Hilfe angeboten: „Einer war sogar bereit, 1000 Euro als Spende zur Verfügung zu stellen. Das zeigt, welch hohe Wertschätzung dieses Ereignis bei der Bürgerschaft genießt“, sagt Heidenwag.