Der Energiekonzern EnBW stellt sich auf die Energiewende vor: Das Unternehmen will sich langfristig nur noch auf erneuerbare Energien, Netze und Vertrieb konzentrieren.

Karlsruhe/Stuttgart - Der Stromkonzern EnBW will verstärkt Infrastrukturleistungen über den Energiebereich hinaus anbieten und und geht davon aus, dass konventionelle Kraftwerke künftig nur noch wenig zum Ergebnis beitragen. Das letzte EnBW-Atomkraftwerk geht 2022 vom Netz, und zur Kohle heißt es: „Wir gehen davon aus, dass die Kohlekraftwerke auf das politisch gewollte Ende zusteuern“, sagte eine EnBW-Sprecherin am Mittwoch. Wann dies sei, sei jedoch noch nicht absehbar.

 

Anlässlich des Capital Markets Day, einer Veranstaltung für Investoren und Analysten in Stuttgart, gab das Karlsruher Unternehmen seine Ziele für die kommenden Jahre bekannt. Bis 2025 soll das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von derzeit 1,9 Milliarden Euro auf mehr als 3 Milliarden Euro steigen. 10 Milliarden Euro sollen bis dahin investiert werden, 80 Prozent davon in Erneuerbare Energien, Netze und neue Infrastrukturleistungen.

„Unser Unternehmen kann große komplexe Energieanlagen, weit verzweigte Strom- und Gasnetze oder hochkomplizierte IT-Systeme sicher managen. Das ist unsere DNA - und aus dieser wollen wir weiter wachsen“, so die Sprecherin. Die EnBW ist mit mehr als 20 000 Mitarbeitern und 19 Milliarden Euro Umsatz das drittgrößte deutsche Energieunternehmen. Es betreibt nach eigenen Angaben schon heute eines der größten Schnellladenetze für E-Autos in Deutschlands und will etwa E-Mobil-Leistungen und Telekommunikations-Angebote ausbauen. Zuvor hatte das „Handelsblatt“ davon berichtet.