Die Große Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen gründet mit der EnBW eine gemeinsame Netzgesellschaft. Die Stadtwerke bieten zwei Stromtarife an.

Leinfelden - Die Kugelschreiber und das Schriftstück, das die zukünftige Beziehung zwischen L.-E. und dem Energieriesen EnBW festhält, liegen bereit. Alles ist vorbereitet. OB Roland Klenk und Wolfgang Bruder, Vorstandsvorsitzender der EnBW Regional AG, können zur Tat schreiten. Kurz nach 11.30 Uhr am Freitag unterzeichnen die beiden Herren im Leinfeldener Rathaus den Vertrag zur Gründung der gemeinsamen Netzgesellschaft Leinfelden-Echterdingen. Sie wird zum 1. Juli ihre Geschäfte aufnehmen.

 

Ein formaler Akt. Der Gemeinderat hatte bereits Ende vergangenen Jahres diesen Schritt beschlossen. Der städtische Eigenbetrieb Stadtwerke ist mit 74,9 Prozent und die EnBW mit 25,1 Prozent beteiligt. Anfang dieser Woche hatte sich das Gremium dafür ausgesprochen, dass die Stadt das Stromnetz von der EnBW in großen Teilen für 3,5 Millionen Euro zurückkauft.

OB Klenk sagte am Freitag: „Wir starten mit viel Rückenwind und einem kompetenten Partner in die Zukunft.“ Bruder sprach von einer „Win-Win-Situation“, von dem Zusammenspiel können demnach also beide Partner profitieren. Im Land gibt es bereits 69 Beteiligungen dieser Art.

Dank der beiden Unterschriften können die Stadtwerke nun tatsächlich in das Geschäft mit dem Strom einsteigen. Der Oberbürgermeister sagte aber: „Wir haben nicht vor, über die Stadtgrenzen hinaus zu gehen.“ Peter Friedrich, Chef der Stadtwerke und Geschäftsführer der neuen Netzgesellschaft, rechnet vorerst mit 1000 Kunden. Er sagte: „Bei 300 bis 400 Kunden schreiben wir keine Verluste.“ Die Stadtwerke werden einen Ökostrom- und einen Bürgerstrom-Tarif anbieten. Mit Letzterem unterstützt der Kunde Einrichtungen aus L.-E. Eine Kombination aus beiden Tarifen soll es zunächst nicht geben.