Die an der Neckar Netze beteiligten Kommunen freuen sich über Renditen von bis zu 18 Prozent. Die Gesellschaft übertrifft in ihrem ersten Geschäftsjahr die Erwartungen und rechnet auch künftig mit profitablen Geschäften.

Esslingen - Die zum 1. April 2013 gegründete Neckar Netze hat in ihrem ersten Geschäftsjahr Gewinn gemacht. Davon profitieren nun auch die an der GmbH beteiligten Städte und Gemeinden. Je nach Beteiligungsmodell liegt die Rendite bei acht oder 18 Prozent. Letzteren Satz bekommt beispielsweise die Stadt Esslingen ausgeschüttet. Sie erhält 370 000 Euro und weitere 250 000 Euro, die für die Tilgung von Darlehen verwendet werden.

 

Die Neckar Netze sind eine Netzgesellschaft des Neckar-Elektrizitätsverbands (NEV) und der Netze BW GmbH, vormals EnBW Regional AG. Der NEV-Vorsitzende und Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger sieht durch das am Montag vorgelegte Ergebnis das Geschäftsmodell bestätigt. Derzeit haben die Neckar Netze 30 kommunale Gesellschafter mit rund 300 000 Einwohnern im Mittleren Neckarraum. Die Gesellschaft sei für interessierte Kommunen weiter offen, erklärte Zieger gestern bei einem Pressegespräch.

Mutige Kommunen werden belohnt

Der NEV-Vorsitzende war bereits vor dem Start von einem Erfolg ausgegangen. Die Neckar Netze hätten die Vorgaben „weit übertroffen“. Die beteiligten Kommunen konnten zum Start der GmbH zwischen zwei Modellen wählen. Die Variante A ist mit einer garantierten Rendite von 5,5 Prozent verbunden plus einer Zusatzausschüttung von 2,5 Prozent bei einem entsprechenden Erfolg, der nun eingetreten ist. Das ergibt unter dem Strich eine Rendite von acht Prozent bei Modell A.

Die zweite Variante orientiert sich stärker am unternehmerischen Risiko. Dieses zahlt sich für Esslingen, Löchgau (Kreis Ludwigsburg), Uhingen (Kreis Göppingen) und Zaberfeld (Kreis Heilbronn) aus. Die Kommunen erhalten ebenso wie der NEV als Gesellschafter der Neckar Netze bei diesem Beteiligungsmodell aufgrund des wirtschaftlichen Erfolgs nun eine Rendite in Höhe von 18 Prozent.

Wer profitabel wirtschaftet, erzielt gute Erträge

Die Erträge aus dem Netzbetrieb sind letztlich Teil der Stromkosten. Indem die Neckar Netze Gewinne mache, steige aber nicht etwa nicht der Strompreis für die Kunden, stellte Jürgen Zieger klar. Das Netzentgelt sei für alle Wettbewerber gleich hoch. Wie viel eine Firma mit dem Netzbetrieb verdient, sei davon abhängig, wie profitabel sie arbeite, erklärte Zieger.

Inzwischen hält rund ein Drittel der 167 kommunalen Zweckverbandsmitglieder Anteile an einer der vier Netzgesellschaften im NEV. Ein weiteres Drittel hat Konzessionsverträge mit einem Netzbetreiber angeschlossen. Die übrigen Kommunen gehen andere Wege, etwa indem sie eigene Stadtwerke gegründet haben. Zieger geht indessen davon aus, dass nur größere Einheiten auch profitabel wirtschaften.