In Stuttgart treffen sich am Wochenende Studenten aus 125 katholischen Verbindungen aus ganz Deutschland.

Stuttgart - Mit einem Gottesdienst in der Sankt Antonius-Kirche in Hohenheim hat der Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen am Donnerstag seine Mitgliederversammlung in Stuttgart begonnen. Noch bis Sonntag, 18. Juni, tagen Studierende und „Alte Herren“ in der Landeshauptstadt, zuletzt war das 1967 der Fall.

 

„Die Zusammenkünfte finden dort statt, wo unser Vorortspräsident sitzt“, so Hans Jürgen Fuchs, Pressesprecher des Cartellverbands (CV). Als Vorort, einem dem Sprachgebrauch der Hanse entlehnter Begriff, wird das Präsidium der Studentenverbindung bezeichnet. Das hat seit August 2016 der Ortsverband Stuttgart inne. Hier sitzen die Mitgliedsverbindungen Alania und Carolingia. Der Cartellverband ist mit über 4000 Studierenden und 30 000 Mitgliedern der größte katholische Akademikerverband Europas.

Man ist lebenslang dabei

„Jeder der 125 Verbindungen entsendet einen studentischen Vertreter und einen der älteren Herren, die früher studierten, hinzu kommen die Vorstände“, beschreibt Fuchs das Prozedere. „Bei uns ist man lebenslang dabei.“ Die insgesamt rund 300 Delegierten diskutierten in der Liederhalle nicht nur Interna. „Auch aktuelle gesellschaftliche und politische Themen kommen zur Sprache – und es wird gefeiert, 125 Studierende in historischen Uniformen sind ein Anblick!“, so Fuchs. Am Freitag gab es einen Ball im Cannstatter Kursaal. An diesem Samstag wird bei einem Akademischen Forum der Wissenschaftspreis der CV-Akademie zum Thema Digitalisierung verliehen, danach über die Mobilität der Zukunft mit autonomem Fahren gesprochen. „Thematisch passend in einer Automobil- und Industriestadt“, betont Fuchs. Am Abend folgt der Festkommers – die hochoffizielle Feier der Studentenverbindungen in der Liederhalle, bei der 1200 Teilnehmer und Gäste erwartet werden. Festredner des Cartellverbands ist Rainer Dulger, Präsident des Arbeitgeberverbands Gesamtmetall. Er spricht über „Industrie 4.0“.

Im Rahmenprogramm werden Führungen durch die Stadt, Hohenheimer Gärten, Mercedes-Museum oder Staatstheater angeboten. Abgeschlossen wird die Cartellversammlung am Sonntag mit einem Pontifikalamt in Sankt Eberhard, das von Bischof Gebhard Fürst zelebriert wird.