E-Sport wird immer populärer. Der sportliche Wettkampf zwischen Computerspielern ist künftig auch für das Fernsehen attraktiv. Das besagt zumindest eine Studie von Deloitte.

Geld/Arbeit: Daniel Gräfe (dag)

Stuttgart - Der E-Sport, also der sportliche Wettbewerb zwischen Computerspielern, ist laut einer Studie der Unternehmensberatung Deloitte in Deutschland dabei, zu einem lukrativen Geschäft zu werden. Das Marktvolumen werde in weniger als drei Jahren geschätzt etwa 130 Millionen Euro betragen, heißt es unter dem Titel „Continue to Play“. Das entspreche einem durchschnittlichen Wachstum von mehr als 25 Prozent.

 

„Bis 2018 wird sich E-Sports weltweit zu einem Milliardengeschäft entwickeln“, sagte Karsten Hollasch, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. Für den Trend würde die Popularität von Veranstaltungen sprechen, wie die ESL One in Köln, die im Juli dieses Jahres innerhalb von drei Tagen 45 000 Besuche zählte. Zudem steige bei Bundesligaclubs das Interesse. Neben dem FC Schalke 04 und der VfL Wolfsburg war zuletzt der VfB Stuttgart eingestiegen. Die Wettkämpfe, deren sportlicher Wert umstritten ist, werden erstmals bei den Asienspielen 2022 als eigene Sportart eingeführt.

Am populärsten ist E-Sport derzeit bei jungen Männern

Den Einstieg von Bundesligaclubs in den E-Sport finden laut Deloitte bisher nur 14 Prozent der Befragten gut. Allerdings habe knapp über die Hälfte der Verbraucher noch keine dezidierte Meinung dazu. Am populärsten ist E-Sport derzeit bei jungen Männern.

Hauptsächlich finde E-Sport im Internet statt, wo sich „etablierte und hochkarätige Profi-Ligen“ etabliert hätten. Einzelne Anbieter würden dabei bis zu zehn Millionen Zuschauer täglich verzeichnen. Für die Fernsehsender könnte sich der virtuelle Wettkampf als attraktive Nische entwickeln, konstatieren die Studienmacher. Mit einem frühzeitigen Engagement können sich die Sender bereits heute im E-Sport positionieren, neue Nutzergruppen erschließen und vom künftigen Wachstum profitieren, sagte Klaus Böhm, Director und Leiter Medien bei Deloitte.