Väter hätten gerne mehr Zeit für ihre Kinder. Das hat eine Studie des Statistischen Bundesamtes ergeben. Mehr Zeit für den Haushalt wollen sie nicht.

Berlin - Jeder dritte Vater möchte gerne mehr Zeit mit seinen Kindern verbringen, jeder zweite berufstätige Vater wünscht sich, seine Arbeitszeit zu reduzieren. Zu diesen Ergebnissen kommt eine Befragung des Statistischen Bundesamts zur Zeitverwendung. Dafür haben von August 2012 bis Juli 2013 etwa 11 000 Personen im Alter von mehr als zehn Jahren drei Tage lang notiert, wie sie ihre Zeit verbrachten. Die letzte derartige Erhebung stammt aus den Jahren 2001 und 2002.

 

Manches ändert sie nie. Dass Männer nicht gerne bügeln, ist eine alte Alltagserkenntnis, für die es jetzt einen amtlichen Nachweis gibt. Bei der Studie des Statistischen Bundesamts zur Zeitverwendung gaben in der Kategorie „Bügeln und mangeln“ nur 1,8 Prozent der befragten Männer an, dass sie bügeln und mangeln. Die, die es tun, schlagen sich tapfer mit den Falten im Hemd herum. Sie verbringen damit 42 Minuten am Tag. Besonders mies ist die Bügelquote bei den 18 bis 29 Jahre alte Männern sowie bei Männern über 65. Sie ist so niedrig, dass sie in der Statistik nicht ausgewiesen wird.

Mindestens eine Stunde täglich am Computer

Die Studie zeigt auch, dass die Steinzeit noch nicht ganz vorüber ist. Denn 0,4 Prozent der Männer verbringen Zeit mit „Jagen, Fischen, Sammeln“, wofür sie zwei Stunden und 23 Minuten am Tag opfern. Für die Frauen macht die Studie in dieser Kategorie keine Angaben. Der Grund: Es machten so wenige Frauen Angaben zum Jagen, Fischen und Sammeln, dass es statistisch verzerrend wäre, sie auszuweisen.

Wenn ältere Bürger sich gelegentlich fragen, wo nur die Zeit geblieben sei, könnte die Umfrage Auskunft geben. Vor zehn Jahren waren 9,3 Prozent der über 65-jährigen Männer und 2,7 Prozent der Frauen dieser Altersgruppe regelmäßig online. Heute tummeln sich dort 28,5 Prozent der Männer und 15 Prozent der Frauen. Nutzen die Männer eine Stunde und 27 Minuten am Tag Computer und Smartphone, ist es bei den Frauen genau eine Stunde. Die Werte zu Computer und Smartphone geben wohl nicht das ganze Bild wieder. Denn die Statistik erfasst nur, was die Befragten in Zehn-Minuten-Etappen als Haupttätigkeit angaben. Mal eben schnell Mails zu lesen oder während des Fernsehschauens ins Internet zu gehen, wird also nicht erfasst.

Wenige Minuten mehr Schlaf als früher

Bügeln, Jagen und Sammeln sowie im Netz surfen, scheint die Deutschen nicht allzu sehr anzustrengen. Denn was den Schlaf anbelangt, hat sich so gut wie nichts geändert. Männliche Personen, die zehn Jahre und älter sind, schlafen acht Stunden und 26 Minuten – fünf Minuten mehr als vor zehn Jahren. Bei den weiblichen Personen, die zehn Jahre und älter sind, ergab sich ein Plus von vier Minuten auf acht Stunden und 32 Minuten. Die Studie erhebt auch, wie die Menschen die Zeit verbringen wollen. Viele Väter würden gerne mehr Zeit für die Kinder haben. Heute verbringen sie mit ihnen nur zehn Minuten mehr als vor zehn Jahren. Für Familienministerin Manuela Schwesig (SPD) steht fest, dass Paare sich Berufs- und Familienarbeit partnerschaftlich teilen wollen.