Laut einer Studie vom Imperial College London steigt ab 2030 die Lebenserwartung auf über 90 Jahre an. Weibliche Südkoreaner werden dabei am ältesten.

London - Die durchschnittliche Lebenserwartung wird einer Studie zufolge bis zum Jahr 2030 in vielen Ländern weiter steigen und mancherorts sogar bei über 90 Jahren liegen. Die Politik müsse die Gesundheits- und sozialen Sicherungssysteme daher stärken, um der alternden Bevölkerung gerecht zu werden, sagte Studienleiter Majid Ezzati vom Imperial College London. Die Einrichtung führte die umfangreiche Untersuchung gemeinsam mit der Weltgesundheitsorganisation durch. Den Ergebnissen zufolge werden 2030 die Südkoreaner am ältesten. „Viele Leute glaubten, dass 90 Jahre die obere Grenze für die Lebenserwartung ist, aber diese Untersuchung zeigt, dass wir die 90-Jahre-Grenze durchbrechen werden.“

 

In Europa werden Französinnen am ältesten

Ein im Jahr 2030 in Südkorea geborenes Mädchen habe eine Lebenserwartung von 90,8 Jahren, ein Junge von 84,1 Jahren. Als Gründe nennen die Wissenschaftler unter anderem die gute Ernährung von Kindern, niedrige Blutdruckwerte sowie guter Zugang zum Gesundheitswesen und zu neuen medizinischen Technologien. Am unteren Ende der Länder mit hohen Einkommen stehen dagegen die USA. Dort können Männer nur mit durchschnittlich 79,5 Jahren rechnen, Frauen mit 83,3. Dies sei zum einen dem Fehlen einer allgemeinen Gesundheitsversorgung geschuldet. Zum anderen gebe es eine hohe Rate an Tötungsdelikten und Fettleibigkeit. In Europa liegen bei den Frauen Französinnen mit einer Lebenserwartung von 88,6 Jahren vorn und bei den Männern Schweizer mit fast 84 Jahren.