Berufschancen stehen gut - Unternehmen suchen Fachkräfte in MINT-Berufen.

Das ist erfreulich: In den technischen Studiengängen an den Hochschulen in Baden-Württemberg ist die Zahl der Studenten seit 2001 um 60 Prozent gestiegen – von 79 400 auf 127 400. MINT-Fächer – Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik – bieten hervorragende Berufsaussichten. Das gab Wissenschaftsministerin Theresia Bauer kürzlich bekannt. Der Zuwachs an Studenten war deutlich höher als in anderen Studiengängen. »Die MINT-Studiengänge sind im Gegensatz zu früher nun sehr gut ausgelastet.« Dennoch müsse noch mehr Interesse für diesen Bereich geweckt werden, besonders bei Frauen und Ausländern. Nach Angaben des Arbeitgeberverbands Südwestmetall suchen viele Unternehmen dringend nach Fachkräften. Unter anderem würden 20 000 Ingenieure gebraucht.

 

Frauen sind in den MINT-Berufen, aber auch in den entsprechenden Studiengängen noch immer deutlich in der Minderheit, sagte Carmina Brenner, Präsidentin des Statistischen Landesamtes. Rund 78 000 der etwa 448 000 Beschäftigten im naturwissenschaftlich-technischen Bereich im Südwesten sind weiblich, das sind 17 Prozent. Im Bundesdurchschnitt sind es 18,7 Prozent.

Bei den Studiengängen in den MINT- Fächern liegt der Frauenanteil wie schon vor zehn Jahren bei 29 Prozent – trotz der steigenden Zahl von Studienanfängerinnen. Und es gibt noch immer große Unterschiede zwischen den einzelnen Bereichen: In den Naturwissenschaften – Biologie und Agrarwissenschaften – sind 60 Prozent der Studierenden Frauen, in der Datenverarbeitung weniger als 20 Prozent.

Die Berufsaussichten in den kommenden Jahren seien gut, sagte Bauer. 11,2 Prozent der Beschäftigten in Baden-Württemberg seien in der MINT-Branche beschäftigt, mehr als in jedem anderen Land. Da jeder Achte 55 Jahre oder älter sei, würden in den nächsten Jahren viele Stellen frei. Zudem wachse die Branche. Laut Brenner ist seit 2001 die Zahl der Arbeitsplätze in diesem Bereich um 38 900 gestiegen.

Ministerin Bauer will zum Wintersemester weitere Studienplätze im MINT-Bereich einrichten. Die Hochschulen müssten ihr Studienangebot aber auch stärker auf die Frauen ausrichten – diese interessierten sich eher für einen klaren Anwendungsbezug etwa zur Medizin oder Umwelttechnik.