Wer sollte studieren? Welche Vorteile bietet ein Studium?

Wer sollte studieren?
Für wen bietet sich ein Studium an?
Wozu dient ein Studierfähigkeitstest?
Welchen Vorteil bietet ein Studium?

 

Bestimmte Berufe setzen zwingend ein Studium voraus. Beispiele sind das Medizinstudium für den Beruf des Arztes oder das Jura-Studium für den Beruf des Richters oder Rechtsanwalts. Auf der anderen Seite gibt es freie Berufe, die förmlich kein Studium vorschreiben, häufig aber nur mit Studium ausgeübt werden. Dies trifft zum Beispiel auf die Berufe des Journalisten oder des Unternehmensberaters zu.

Als grobe Faustformel kann den jetzigen Schulabgängern mitgegeben werden: Wer eine gehobene Fach- oder eine Führungsposition anstrebt, sollte vordergründig an ein Studium denken. Vor allem im kaufmännischen Bereich dürfte künftig die Karriere vom Azubi zum Abteilungsleiter oder Geschäftsführer der Ausnahmefall sein.

Für jeden Studiengang sollte der Student gesteigertes Interesse, Leidenschaft und vor allem Durchhaltevermögen mitbringen. Die neuen Bachelor- und Masterstudiengänge sind über sogenannte Creditpoints modular strukturiert und fordern einen erheblichen Zeitaufwand (»workload«) für das Studium. Pro Semester sind 900 Zeitstunden geplant; dies ergibt bei etwa sechs Wochen für Urlaub, Krankheit und Jobben eine wöchentliche Belastung von 45 Stunden.

Ein Studium bietet sich für Menschen mit Hochschulzugangsberechtigung (HZB) an. Die HZB ist für die Uni klassisch das Abitur und für die Fachhochschule (neu: Hochschule für angewandte Wissenschaften) mindestens die Fachhochschulreife. Darüber hinaus gibt es länderrechtliche Reglungen für den Zugang von Berufstätigen, in Baden-Württemberg ist das zum Beispiel die Meisterprüfung.

Neben den zulassungsfreien, den örtlich zulassungsbeschränkten und den bundesweit zulassungsbeschränkten Studiengängen gibt es noch die Begabungsstudiengänge wie Kunst, Design, Musik und Schauspiel. Sie haben meist als einziges Kriterium die spezifische Begabungsprüfung. Diese ist die sogenannte Mappe beim Kunststudium oder das Vorspielen beim Musikstudium. Für ein Sportstudium muss die Sporteingangsprüfung, ein vielschichtiger Sporttest, als erste Hürde genommen werden. Erst danach nimmt der Studienbewerber mit seinen Noten am weiteren, zulassungsbeschränkten Verfahren teil.

Bei nicht ganz optimaler HZB-Note empfiehlt es sich, eine individuelle Bewerbungsstrategie zu entwickeln. Hierbei können die Berater für akademische Berufe bei der Agentur für Arbeit wertvolle Hilfestellung leisten.

Vorteile eines Studiums
Akademiker sind insgesamt nur halb so stark von Arbeitslosigkeit betroffen, wie die Gesamtheit der Bevölkerung. Ein Studium ist also eine sehr gute Versicherung gegen Arbeitslosigkeit. Die formelle Akademisierung am Arbeitsmarkt betrifft vor allem den kaufmännischen Sektor und den öffentlichen Dienst. Wer in diesen Bereichen als gehobene Fach- oder Führungskraft Fuß fassen will, kommt um ein entsprechendes Studium kaum herum. Hier verdrängt das Studium die früher übliche klassische Ausbildung.

Ein Studium ist ein Zeitraum, der von Strukturiertheit, Disziplin, Selbstorganisationsfähigkeit und Durchhaltevermögen geprägt ist. Eigenschaften also, die nahezu jeder Arbeitgeber schätzt. Mit der Neustrukturierung der Studiengänge in Bachelor und Master hat der Absolvent die Möglichkeit, nach drei oder dreieinhalb Jahren Studium in den akademischen Arbeitsmarkt einzusteigen. Er kann aber auch sofort im Anschluss oder erst Jahre später mit dem Master eine höhere Studienqualifikation erwerben.

Größter Vorteil hierbei dürfte sein, dass mit einem Master auch eine inhaltliche Diversifizierung möglich sein kann: Beispielsweise entdeckt der Bachelor in Maschinenbau sein Verkaufstalent und macht einen Master in International Marketing.

Idealerweise ist der Student für die Studieninhalte und die damit erreichbaren Berufe begeistert. Manchmal muss jedoch allein die positive Berufsvision so stark sein, dass ungeliebte Studieninhalte akzeptiert werden können. Zum Beispiel muss der Psychologie-Student mit Berufsziel Psychotherapeut auch gehobene Mathematik studieren.

Bei Studiengängen mit sehr unsicherem oder fast fehlendem Arbeitsmarkt wie etwa Archäologie oder Philosophie, muss die Liebe zu den Studieninhalten so beherrschend sein, dass der spätere voraussichtlich sehr holprige Einstieg ins oft zunächst fachfremde Berufsleben erfolgreich absolviert werden kann.

Bei einem Universitätsstudium ist in aller Regel eine größere Motivation erforderlich, da hier hohe Anforderungen an die Selbstorganisation gestellt werden. Bei vergleichbaren Studiengängen sind erfahrungsgemäß die Studienabbrecherquoten an Universitäten bedeutend höher als an Fachhochschulen.

Top Ten der Studiengänge in Baden-Württemberg
Betriebswirtschaft
Germanistik/Deutsch
Maschinenbau
Medizin
Informatik
Rechtswissenschaften
Erziehungswissenschaft (Pädagogik)
Elektrotechnik
Biologie
Wirtschaftswissenschaften
Psychologie