Mit heftigen Böen fegt das Sturmtief "Niklas" über Baden-Württemberg. In Ostfildern droht ein Festzelt wegzufliegen, mehrere Bäume kippten um. Auch der S-Bahnverkehr ist beeinträchtigt, weil Ballons, Fahnen und andere Gegenstände in Oberleitungen fliegen.

Stuttgart - Der erste schwere Frühlingssturm des Jahres hat in Baden-Württemberg erhebliche Schäden angerichtet: Mit bis zu 100 Stundenkilometern fegte Sturmtief „Niklas“ durchs Land, im Schwarzwald wurden bis zu 140 Stundenkilometer gemessen. Straßen- und Bahnverkehr waren zeitweise massiv beeinträchtigt. Am Nachmittag klarte es in Baden schon wieder auf, für die Nacht zum Mittwoch sagten die Meteorologen eine Wetterberuhigung voraus.

 

Der Tag zum Nachlesen:

19 Uhr: Die Stuttgarter Polizei meldete bis zum späten Nachmittag über 110 Einsätze. Mindestens neun beschädigte Autos durch fliegende Zäune und umgestürzte Bäume. Der Schaden: Mehrere Zehntausend Euro. In Böblingen gab es in 70 Einsätze, im Kreis Ludwigsburg 95 Alarme für die Polizei. Dutzende Einsätze auch in den Kreisen Esslingen und Rems-Murr, man kommt gar nicht mehr zum Zählen.

17.40 Uhr: Kurios auch diese Meldung der Polizei aus dem Rems-Murr-Kreis: In Fellbach schleuderte der Sturm gegen 15 Uhr ein Dixie-Klo gegen ein Auto.

17.36 Uhr: Aufgrund des Orkans „Niklas“ ist am Dienstag in mehreren Regionen im Südwesten der Strom ausgefallen. „Allein in unserem Einzugsbereich haben wir inzwischen über 50 Störungen im Mittelspannungsnetz gezählt“, sagte der Geschäftsführer der EnBW-Tochter Netze BW GmbH, Martin Konermann. Vor allem in Oberschwaben, im Allgäu, im Linzgau sowie in den Kreisen Schwäbisch Hall und Hohenlohe sei es zu Stromausfällen gekommen. Unter anderem hätten umgestürzte Bäume oder herumfliegende Gegenstände die Leitungen beschädigt.

17.34 Uhr: Eine 64 Jahre alte Frau ist am Dienstag unter einer abgebrochenen Baumspitze begraben und schwer verletzt worden. Wie die Polizei mitteilte, traf die von einer Sturmböe abgerissene Fichte die Frau auf einem Fußweg in Rottweil. Ein Helfer konnte die 64-Jährige unter dem etwa acht Meter langen Baumstück hervorziehen. Die Frau kam mit dem Verdacht auf Brüche im Hüft- und Beckenbereich in ein Krankenhaus.

17.17 Uhr: Und schon zieht sich der Himmel wieder zu. Die Wolken ziehen auch hier in Stuttgart-Möhringen in rasender Geschwindigkeit vorbei.

16.54 Uhr: Der heftige Frühlingssturm hat am Dienstag auch im Karlsruher Rheinhafen zugeschlagen. Eine schwere Windböe drückte zwei leere Container eines belgischen Gütermotorschiffs über Bord, wie der Hafenmeister mitteilte. Im Hafen musste der Betrieb der Kräne zeitweise eingestellt werden, so dass keine Entladungen mehr möglich waren.

Die Container wurden zwischen Schiffswand und Ufer eingeklemmt, dabei wurde auch das Schiff beschädigt. „Der Sturm hat einen Domino-Effekt ausgelöst“, sagte ein Polizeisprecher. So wurden acht weitere Container vom Wind verschoben und beschädigt. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Sachschaden an Container und Schiff auf 100 000 Euro.

16.47 Uhr: Man mag es kaum glauben, aber hier am Pressehaus in Stuttgart-Möhringen herrscht aktuell strahlend blauer Himmel. Noch vor wenigen Minuten hatte es heftig geregnet.

16.34 Uhr: In der Waiblinger Altstadt hat es einige Dachziegel von einem Nachbargebäude des Rathauses geweht. Wir haben die Fotos in unsere Bilderstrecke gepackt.

16.32 Uhr: Immer wieder haben in den vergangenen Jahren schwere Stürme Deutschland heimgesucht. Eine Chronologie haben wir hier.

16.30 Uhr: Dem VfB Stuttgart scheint Sturmtief "Niklas" keine größeren Sorgen zu bereiten. Das zweite Nachmittagstraining läuft. Teilweise sogar bei strahlendem Sonnenschein.

16.25 Uhr: Bereits zum jetzigen Zeiptunkt rechnet die Polizei in Stuttgart mit Sturmschäden in Höhe von mehreren Zehntausend Euro.

16.22 Uhr: Die Streckensperrung des S-Bahngleises zwischen Esslingen in Richtung Plochingen ist aufgehoben, damit kann zumindest in diesem Teil der Verkehr der S1 wieder anrollen.

16.18 Uhr: Über folgenden Link bleiben Sie über die nationalen Ereignisse bestens informiert. Außerdem: die Fotos vom Sturm. Hier geht es zum Artikel.

16.11 Uhr: In München wurde derweil der Hauptbahnhof geräumt. Dort droht das Glasdach einzustürzen:

16.04 Uhr: Schlimme Meldung aus Sachsen-Anhalt: Dort hat "Niklas" offenbar ein erstes Todesopfer gefordert. Dort soll ein Mann von einer umstürzenden Betonmauer erschlagen worden sein.

16.00 Uhr: Der VVS meldet: Auf Grund der Witterungsverhältnisse fahren die Linien S1, S2 und S3 heute nur noch im 30 Minutentakt.

15.46 Uhr: National gesehen ist der Zugverkehr auf vielen Strecken beeinträchtigt. Via Twitter geht die Bahn damit sehr offen um, empfiehlt den Fahrgästen ihre Fahrten, wenn möglich, auf morgen zu verschieben.

15.43 Uhr: In Gingen an der Fils hat es eine Ampelanlage komplett in die entgegengesetzte Richtung gedreht, so stark hatte es gewindet.

15.31 Uhr: Hier eine erste Sturm-Bilanz der Polizei Stuttgart.

15.30 Uhr: Welche Kraft "Niklas" in Stuttgart hat, zeigt sich auch an diesem Instagram-Post:

15.25 Uhr: In Ostfildern-Kemnat im Kreis Esslingen musste die Feuerwehr ein Festzelt sichern, das drohte davonzufliegen.

15.23 Uhr: Sturm "Niklas" weht offenbar gerne Sachen in S-Bahn-Oberleitungen. Die neueste Meldung: Auf Grund eines Wellbleches in der Oberleitung ist die Strecke Waiblingen und Endersbach gesperrt. Die S2 aus Stadtmitte Richtung Schorndorf drehen in Waiblingen wieder Richtung Stadtmitte. S2 aus Schorndorf kommend drehen in Endersbach wieder Richtung Schorndorf.

15.19 Uhr: Eine durchaus kuriose Meldung aus München: Beim Fußball-Zweitligisten TSV 1860 wurde die Nachmittags-Einheit abgesagt, stattdessen ging es für das Team auf Einladung von Trainer Fröhling zum Kart-Fahren.

15.18 Uhr: Die Polizei in Stuttgart meldet, dass gegen 15 Uhr bereits der 100. Einsatz wegen des Unwetters anstand. Alle seien aber äußerst glimpflich verlaufen.

15.12 Uhr: In den nächsten Tagen bleibt das Wetter wechselhaft, so Schwienbacher vom DWD: "Am Mittwoch bleibt es stürmisch, am Donnerstag lässt der Wind langsam nach und es regnet anhaltend. Insgesamt ist es recht kühl."

15.10 Uhr: Am Stuttgarter Schnarrenberg hatte die stärkste Böe eine Geschwindigkeit von 97 km/h, am Feldberg wurden sogar 152 km/h gemessen.

15.06 Uhr: Vielleicht haben Sie es auch schon bemerkt: In der Region Stuttgart sind die Böen in der letzten Stunde schwächer geworden. Allerdings gibt der Deutsche Wetterdienst in Stuttgart noch keine Entwarnung: "Es sind noch den ganzen Tag über Sturmböen mit Spitzengeschwindigkeiten von 70 bis 90 Kilometern pro Stunde möglich", sagt DWD-Meteorologe Martin Schwienbacher.

15.01 Uhr: Es gibt neue Berichte zum Intercity in Osnabrück. Insgesamt sollen nun doch 350 Menschen eingeschlossen sein.

Die Bäume stürzten am Dienstag auf den letzten Waggon des Zuges, wie die Bundespolizei mitteilte. Es sei niemand verletzt worden. Der Zug, der auf der Fahrt von Köln nach Bremen gewesen sei, sei nicht aus dem Gleis gesprungen. Der IC sollte am Nachmittag zurück in den Osnabrücker Hauptbahnhof gezogen werden, wo die Reisenden in andere Züge umsteigen sollten.

14.55 Uhr: Wegen einer Fahne in der Oberleitung ist ein Teilstück der Bahnstrecke zwischen Vaihingen und Herrenberg gesperrt. Hier ist ebenfalls die S1 betroffen, sowie die Regionalzüge R7 und R74. Auch hier kommt es zu Verspätungen.

14.53 Uhr: Neuerliches S-Bahn-Chaos rund um Stuttgart: Die Bahnstrecke zwischen Esslingen und Plochingen ist wegen eines Luftballons in der Oberleitung gesperrt. Der Luftballon war vom Wind in die Oberleitung geweht worden. Es kommt zu Ausfällen und Verspätungen auf der Linie U1.

14.40 Uhr: In der Nähe von Osnabrück sind offenbar Bäume auf einen Intercity gestürzt. 220 Menschen sollen nun festsitzen.

14.12 Uhr: Die Streckensperrung im S-Bahn-Tunnel in Stuttgart ist wieder aufgehoben.

13.58 Uhr: Von den Streckensperrungen betroffen war die Schwarzwaldbahn zwischen Hausach, St. Georgen und Villingen-Schwenningen. Auch im oberen Höllental konnten die Züge der Dreiseenbahn zwischen Titisee und Seebrugg nicht mehr verkehren. Im Kreis Calw war die Nagoldtalbahn zwischen Nagold und Wildberg nicht mehr zu befahren, im Norden des Landes die Frankenbahn zwischen Osterburken (Neckar-Odenwald-Kreis) und Ahorn-Eubigheim (Main-Tauber-Kreis). Schließlich war auch im Donautal ein kleinerer Streckenabschnitt bei Donaueschingen gesperrt.

13.56 Uhr: Die Auswirkungen des Sturmtiefs „Niklas“ haben im Südwesten zu erheblichen Behinderungen im Bahnverkehr geführt. Wegen umgestürzter Bäume mussten in Baden-Württemberg fünf Streckenabschnitte gesperrt werden, wie ein Sprecher der Deutschen Bahn am Dienstag mitteilte. Im ICE-Verkehr wurde die Höchstgeschwindigkeit auf 140 Stundenkilometer begrenzt.

Weil der Bahnverkehr in Nordrhein-Westfalen und Bayern noch stärker von den Auswirkungen des Sturms beeinträchtigt war, fielen mehrere Fernzüge aus oder kamen mit erheblichen Verspätungen an.

13.49 Uhr: Hier unser Text zum gesperrten S-Bahn-Tunnel in Stuttgart. Ein Baum liegt auf den Gleisen.

13.41 Uhr: Ganz klar: So heftig wie Sturm Lothar aus dem Jahr 1999 ist "Niklas" noch nicht. Der wütete damals wirklich alles durcheinander, wie man hier nochmal nachlesen kann.

13.25 Uhr: Ein umgekippter Baum auf den Gleisen bei Österfeld blockiert den S-Bahnverkehr auf den Linien S1, S2 und S3 zwischen Schwabstraße und Stuttgart-Vaihingen. Vollsperrung in beiden Richtungen.

13.20 Uhr: Eine heftige Sturmböe hat im Stuttgarter Rathaus am Vormittag einen Feueralarm ausgelöst.

Steife Brise heute.Lasst euch nicht weg wehen...

Posted by Universität Stuttgart on Dienstag, 31. März 2015

13.15 Uhr: Noch geht "Niklas" die Puste nicht aus: Im Stuttgarter Stadtgebiet meldet die Polizei viele umgestürzte Verkehszeichen, Bauzäune und Bäume. Bislang mussten die Beamten 48 Mal ausrücken, "es kommen im Zehn-Minuten-Takt neue Fälle hinzu", so eine Polizeisprecherin. Über die Höhe der Schäden oder etwaige Verletzte kann die Polizei noch keine Angaben machen.

13 Uhr: Auch im Kreis Heilbronn meldet die Polizei zahlreiche Schäden. Der Sturm blies Ziegel von Dächern, mehrere Straßen waren durch umgestürzte Bäume blockiert.

12.50 Uhr: Ein rascher Blick in die anderen Bundesländer:

In NRW sitzen tausende Reisende und Pendler an den Bahnhöfen fest. Der Nahverkehr der Bahn wurde am Vormittag komplett eingestellt. Lange Schlangen bildeten sich vor den Schaltern und den Abfahrtstafeln. „Irgendwas ist immer, entweder Personenschaden oder es bleibt ein Güterzug liegen“, sagte eine Frau, die nach Stuttgart fahren wollte. „Heute aber habe ich vollstes Verständnis - sollte ich hier nicht wegkommen“. Lediglich einige Fernzüge sollten am Dienstag noch ihr Ziel erreichen.

Der Fährverkehr zu den ostfriesischen Inseln ist gehörig durcheinander: Schiffe fielen aus, in manchen Fällen verschoben sich die Abfahrtszeiten. In der Nacht zum Mittwoch wird zwischen Emden und Cuxhaven mit einer leichten Sturmflut gerechnet. Der höchste Wert sollte in Emden mit 1,75 Metern über dem mittleren Tidehochwasser liegen, sagte der Niedersächsische Landesbetrieb für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) voraus.

Der Hamburger Dom bleibt den ganzen Dienstag geschlossen. Besucher der Kirmes und Schausteller müssten geschützt werden.

12.40 Uhr: Was Haus- und Autobesitzer zum Sturm wissen sollten, können Sie hier nachlesen.

12.36 Uhr: In unserer Fotostrecke können Sie sich durch die Sturm-Fotos aus Stuttgart klicken.

12.25 Uhr: Es erreichen uns die ersten Fotos vom Sturm in Stuttgart. In Sonnenberg hat "Niklas" einen Baum umgeknickt, der anschließend auf ein Auto fiel.

12.07 Uhr: Auch bei Twitter spielt der Sturm natürlich eine Rolle:

12 Uhr: Die Profis vom VfB Stuttgart haben ihr Vormittagstraining schon absolviert, aber "Niklas" hat die Trainingspläne der Konkurrenz gehörig durcheinandergewirbelt. Der FC Schalke 04, Bayer Leverkusen und der SC Paderborn mussten ihre Trainingseinheiten nach drinnen verlegen.

11.45 Uhr: Auch der Stuttgarter Flughafen ist von „Niklas“ betroffen. Ein Flug aus Amsterdam nach Stuttgart wurde bereits abgesagt, am Flughafen selbst herrscht für die Piloten eine erhöhte Wind-Warnung. Hier soll es Böen bis zu 30 Knoten geben. Hier geht es zum ganzen Artikel

11.30 Uhr: Wegen des Sturmes ist der Betrieb der Stuttgarter Seilbahn zwischen Südheimer Platz und Waldfriedhof am Morgen eingestellt worden. Ersatzbusse pendeln halbstündlich zwischen der Talstation der Seilbahn und dem Waldfriedhof. Wie eine Sprecherin der SSB erklärte, handele es sich um eine reine Vorsichtsmaßnahme. "Die Seilbahn verkehrt durch ein Waldstück, wo Äste oder Bäume auf die Schienen stürzen könnten. Da sind wir lieber vorsichtig." Hier geht es zum ganzen Artikel

Die Wetterwarnungen für Baden-Württemberg

11.15 Uhr: Das Forstministerium warnt angesichts des Sturms davor, Wälder zu betreten. „Auch in den kommenden Tagen ist aufgrund des Sturmtiefs Niklas bei Waldbesuchen erhöhte Vorsicht geboten“, teilte Minister Alexander mit. Durch den Sturm könnten Bäume und Äste abbrechen und auf die Waldwege stürzen.

11.10 Uhr: Ein Blick über die Landesgrenzen: Wegen Sturmschäden wurde die ICE-Strecke zwischen München und Augsburg gesperrt. In Nordrhein-Westfalen wurde der Regionalverkehr eingestellt. Am Frankfurter Flughafen kam es wegen des Sturms zu vereinzelten Verspätungen.

11 Uhr: "Niklas" ist jetzt offiziell ein Orkan: Spitzenböen von rund 150 Kilometern pro Stunde sind möglich. Es sei einer der stärksten Stürme der vergangenen Jahre, sagte Meteorologe Lars Kirchhübel vom DWD.

10.50 Uhr: Im Enzkreis wurde eine Turnhalle beschädigt. Das Dach des zu einer Grundschule gehörenden Gebäudes in Straubenhardt wurde über mehrere Quadratmeter hinweg abgedeckt und hing teilweise herunter, wie eine Polizeisprecherin mitteilte.

10.45 Uhr: Kleinere Schäden in Nord- und Mittelbaden: Der Wind riss an mehreren Orten Bauzäune um und wirbelte Werbeplakate oder Straßenschilder durch die Luft. Im Rhein-Neckar-Kreis blockierte ein umgestürzter Baum die Kreisstraße zwischen Sinsheim-Adersbach und Neckarbischofheim.

10 Uhr: Der DWD in Baden-Württemberg warnt Autofahrer und Spaziergänger vor umstürzenden Bäumen und umherfliegenden Gegenständen.

Mit Spitzenböen von rund 150 Kilometern fegt „Niklas“ über Deutschland. Besonders betroffen ist auch Baden-Württemberg. Am Feldberg im Schwarzwald wurden Orkanböen von 151 km/h gemessen. Die Stärke von „Niklas“ kommt laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) nicht an „Wiebke“ und „Vivian“ heran, die Anfang 1990 verheerende Schäden anrichteten, sagte Kirchhübel. Und auch Orkan „Christian“ am 28. Oktober 2013 sei mit Böen bis zu 172 Kilometern pro Stunde an der Küste stärker gewesen.