Die Kinderspielstadt Stutengarten hat ihre Pforten geöffnet. Drei Wochen lang können sich Kinder im Reitstadion in 72 Berufen ausprobieren – und kommen auf überraschende Ideen.

Stuttgart - Wenn ihr mich wählt, gibt es Eis für alle“ – die meisten der sechs- bis 13-jährigen Kandidaten, die sich auf den Bürgermeisterposten in der Kinderspielstadt Stutengarten bewerben, geben dieses Versprechen ab, erzählt Organisatorin und Gründerin Ulrike Weinz. „Jeder soll hier sein Glück finden“, sagt sie. Weinz ist Ansprechpartnerin für 120 ehrenamtliche Mitarbeiter und rund 500 Kinder, die in der Spielstadt im Reitstadion eine Woche lang verschiedene Berufe wie Bäcker, Schuster oder Banker ausprobieren können. Seit acht Jahren gibt es die Kinderspielstadt, die sogar eigene Straßenschilder hat. Polizei und Feuerwehr sorgen für Ordnung. Ebenso gibt es Kaufläden und einen Juwelier, bei dem mit Stuggis, der stadteigenen Währung, bezahlt werden kann. Drei Wochen sind die Zelte der Spielstadt aufgeschlagen, so dass insgesamt 1500 Kinder aufgenommen werden können. Das Thema Inklusion liegt Weinz besonders am Herzen: „Es sind ungefähr 15 Kinder mit Lernschwierigkeiten hier, und das klappt hervorragend.“

 

Ungewöhnliche Berufswünsche

Auch Jan Kirchherr – im wirklichen Leben Azubi von der Agentur für Arbeit – macht seinen Job als Berufsberater in der Spielstadt gerne: „Besonders beliebt sind alle Berufe, die was mit Essen zu tun haben, wie die Pommesbude und der Pizzastand“, erzählt er. Aber die Kinder kommen auch mit besonderen Wünschen zu ihm. Er lacht: „Dieses Jahr möchte sich tatsächlich ein Kind mit einem Massagesalon selbstständig machen.“