Nun sollen wohl doch mehr Bäume im Park bleiben. Deshalb wurden dort Stellen geprüft, die als neue Standorte für 14 der 68 zu verpflanzenden Bäume infrage kommen.

Stuttgart - Nun sollen wohl doch mehr Bäume im Park bleiben, als bisher bekannt. Ein Sprecher des Kommunikationsbüros für das Bahnprojekt Stuttgart 21 sagte am Dienstag auf Anfrage, dass im Schlossgarten 14 Standorte für zu verpflanzende Bäume geprüft wurden. Dazu gehört, dass am Dienstag der Kampfmittelbeseitigungsdienst Teile des Schlossgartens absuchte. Es wurden Stellen geprüft, die als neue Standorte für die 14 der 68 zu verpflanzenden Bäume infrage kommen, bestätigte Peter Zaar, der Pressesprecher des Regierungspräsidiums Stuttgart (RP). Den Auftrag für die Suche nach Bombenresten aus dem Zweiten Weltkrieg hatte das Land als Eigentümerin des Parks erteilt.

 

Wann und ob die Bahn weitere Bäume fällen und verpflanzen darf, ist noch unklar. Zwei Entscheidungen, die am Mittwoch bekanntgegeben werden sollen, sind dafür entscheidend. Zum einen hat das Verwaltungsgericht Stuttgart angekündigt, sein Urteil über die Klage gegen eine Allgemeinverfügung der Stadt, die ein Betretungs- und Aufenthaltsverbot für den Mittleren Schlossgarten verhängt hat, zu verkünden. Von dieser Entscheidung hängt ab, ob die Bewohner des Zeltdorfes den Park räumen müssen – oder ob, so sie das Verbot nicht befolgen, die Zeltstadt von der Polizei geräumt wird.

Sichere Rechtsgrundlage

Die Polizei werde die Planung für weitere Einsätze erst aufnehmen, wenn eine sichere Rechtsgrundlage geschaffen sei, betonte der Polizeipräsident Thomas Züfle . Dazu gehört auch die für Mittwoch angekündigte Entscheidung des Eisenbahn-Bundesamtes (EBA). Es wird mitteilen, ob es der Bahn eine Genehmigung für die Entfernung von insgesamt 176 Bäumen erteilt.

Unterdessen wollen prominente Projektgegner mit einem Eilantrag einen Baustopp bis zur vollständigen Genehmigung von Stuttgart 21 erwirken. Zu den Unterzeichnern gehören der Schauspieler Walter Sittler, der ehemalige Bahnhofsvorsteher Egon Hopfenzitz und Peter Dübbers, der Enkel des Bahnhofsarchitekten Bonatz.

Von der Landesregierung kam am Dienstag Kritik am Vorgehen der Bahn bei den Arbeiten am vergangenen Wochenende. Die Regierung sei nicht informiert worden, so die Staatsrätin Gisela Erler (Grüne). ceb