Die heutige Montagsdemo dürfte die letzte auf dem Arnulf-Klett-Platz sein. Künftig soll am Südflügel protestiert werden - das Aktionsbündnis organisiert nicht mehr.

Stuttgart - Zum voraussichtlich letzten Mal treffen sich die Gegner von Stuttgart 21 am Montagabend auf dem Arnulf-Klett-Platz vor dem Hauptbahnhof zu einer Montagsdemonstration – wenn überhaupt, dann sollen die wöchentlichen Protestaktionen künftig etwas verkehrsverträglicher vor dem Südflügel stattfinden. Organisiert werden diese Demos dann allerdings nicht mehr von dem Aktionsbündnis gegen Stuttgart 21. „Die Bündnismitglieder haben sich mehrheitlich dafür entschieden, mit den Montagsdemos auszusetzen“, betont Gerhard Pfeifer, der Regionalgeschäftsführer des Bundes für Umwelt und Naturschutz (BUND).

 

Die große Mehrheit der 700 Aktivisten, die am Wochenende im Stuttgarter Rathaus über den Kurs nach der aus ihrer Sicht verlorenen Volksabstimmung beraten haben, hatten dagegen für eine Fortführung der Montagsproteste votiert. Sie sollen nun von der Gruppe der Parkschützer organisiert und veranstaltet werden, aber eben nicht mehr an gewohntem Ort. Nicht wenige der Projektgegner und kritischen Begleiter halten dieses Vorhaben für überflüssig und falsch, darunter auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Verkehrsminister Winfried Hermann (beide Grüne). Die Bürger könnten das Demonstrationsrecht als verfassungsmäßig geschütztes Grundrecht zwar nach eigenem Gutdünken wahrnehmen, so Kretschmann. Da das Volk aber seinen Spruch über den Bahnhof gemacht habe, halte er weitere Demonstrationen nicht für zielführend. Und Winfried Hermann erklärte mit Blick auf weitere Montagsdemos: „Jeder sollte sich ernsthaft fragen, was das heute noch bringt“.