Die Bahn hat sich über die Kritik des Stuttgart-21-Schlichters Heiner Geißler an den Schlossgarten-Arbeiten geärgert. Wolfgang Dietrich sprach von "falschen Vorwürfen".

Stuttgart - Die Bahn hat sich verärgert über die Kritik des Stuttgart-21-Schlichters Heiner Geißler an den für diese Woche geplanten Baumfällarbeiten im Schlossgarten gezeigt. Projektsprecher Wolfgang Dietrich sagte am Montag in Stuttgart, Geißler müsse sich darüber im Klaren sein, dass er mit seinen falschen Vorwürfen in dieser kritischen Phase radikale S21-Gegner aufstacheln könnte. Der frühere CDU-Generalsekretär Geißler hatte der Bahn in einem Interview vorgeworfen, sie halte sich nicht an die Vorgaben der Schlichtung. Die Bahn fälle gesunde Bäume aus rein finanziellen Gründen.

 

Dietrich sagte dazu, er habe den Eindruck, dass Geißler die Diskussionen der vergangenen Monate nicht verfolgt habe. „Wir haben uns in keinem einzigen Punkt von finanziellen Erwägungen leiten lassen.“ Im Gegenteil: Die Bahn habe sich an den Schlichterspruch gehalten und ein Mediationsverfahren zum Umgang mit den Bäumen gemacht. Entgegen den ursprünglichen Planungen müssten statt 230 nur 176 Bäume im Schlossgarten dem Bahnprojekt weichen. Davon sollen einige gefällt, andere versetzt werden. Die Aktion soll zwei Millionen Euro kosten.

Dietrich appellierte an die Projektgegner, die Bauarbeiten nicht gewaltsam zu blockieren. „Wir gehen einfach davon aus, dass es friedlich ablaufen wird.“ Die Witterung werde die Rodung und Versetzung der Bäume nicht verzögern. „Der Frost wird die Arbeiten nicht groß behindern“, sagte der Projektsprecher. In den kommenden Tagen sollen mehrere tausend Polizisten das Zeltdorf der Gegner des Bahnprojekts Stuttgarts 21 räumen und die Bauarbeiten sichern.