Der Stuttgarter Flughafengeschäftsführer Walter Schoefer mahnte: „Für den Flughafen ist von größtem Interesse, dass ein Personalwechsel zu keiner weiteren Zeitverzögerung im Projekt führt.“ Der Airport als Projektpartner steuert rund 360 Millionen Euro zu dem Projekt bei, zu dem auch eine schnelle Anbindung der City an den Flughafen gehört. Die Projektpartner kommen am 30. Juni zu nächsten Sitzung des S-21-Lenkungskreises zusammen.

 

Aus Sicht des Grünen-Verkehrspolitikers Matthias Gastel (Wahlkreis Nürtingen) lenkt der Personalwechsel von den Problemen der Schiene ab. „Die Bundesregierung muss endlich die Weichen für mehr Personen- und Güterverkehr auf der Schiene stellen.“ Er fordert einen Stopp der Auftragsvergabe für Stuttgart 21. Nach Auskunft der Bahn sind bereits 70 Prozent der Aufträge vergeben.

Der Fahrgastverband Pro Bahn hält den Rückzug Kefers für überfällig, bezeichnete dessen Position aber auch als „Schleudersitz“. Stuttgart 21 sei ein Fass ohne Boden, das Mittel für wichtige Aufgaben wie die Sanierung von Bahnhofsanlagen und des Streckennetzes binde. Außerdem sei der geplante Tiefbahnhof zu klein bemessen, sagte Alexander Drewes vom Verband. Er prognostizierte, dass am Ende die von S-21-Schlichter Heiner Geißler favorisierte Kombi-Lösung aus einem Tiefbahnhof für den Fernverkehr und dem bestehenden Kopfbahnhof für den Nahverkehr entsteht.