Die Bahn kann die Arbeiten am Obertürkheimer Tunnel nun in vollem Umfang aufnehmen. Das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) hat einer Planänderung zugestimmt. Mit der Modifizierung will die Bahn ein Problem mit dem Grundwasser lösen.

Stuttgart - Die Bahn kann die Arbeiten am Obertürkheimer Tunnel nun in vollem Umfang aufnehmen. Das Eisenbahn-Bundesamt (Eba) hat einer Planänderung zugestimmt. Sie sieht vor, die gut sechs Kilometer langen Röhren zwischen der City und dem Neckartal auf einem dreieinhalb Kilometer langen Abschnitt bis zu vier Meter tiefer zu legen, als ursprünglich genehmigt. Betroffen ist der Bereich zwischen der Gablenberger Hauptstraße und der Unterquerung des Neckars bei Wangen.

 

Mit der Modifizierung ihrer Pläne will die Bahn ein Problem mit dem Grundwasser in den Griff bekommen. Als das Unternehmen im Dezember 2013 in Wangen einen Zugang zur eigentlichen Tunnelbaustelle in die Tiefe trieb, trat deutlich mehr Grundwasser aus als prognostiziert. Die Mineure kamen seitdem in den Hauptröhren, in denen einmal die Züge fahren sollen, lediglich rund 66 Meter weit.

Kritiker befürchten durch die Tieferlegung des Tunnels eine gestiegene Gefährdung der darunter verlaufenden Mineralwasserschichten. Die Bahn sieht das anders. Durch die Tieferlegung würden „hinsichtlich des Heilquellen- und Mineralwasserschutzes keine negativen Auswirkungen erwartet werden“, heißt es in einer Mitteilung des Unternehmens. Im Februar hatte das Eba erklärt, dass zur Genehmigung der geänderten Pläne keine Umweltverträglichkeitsprüfung notwendig sei.

Von der Baustelle in Wangen sollen die Röhren sowohl Richtung Innenstadt als auch Richtung Unter- und Obertürkheim vorangetrieben werden. Auch von der Innenstadt aus wird Richtung Neckartal gegraben. Die Arbeiten dafür sollen aber nicht vor Ende des 3. Quartals 2015 unter dem Kernerviertel beginnen.