Etwa 20 Stuttgart-21-Gegner sind am Donnerstagabend auf das Gelände der Baustelle für den Bahnhofstrog eingedrungen. Am Rande einer Kundgebung vor dem Bauzaun schafften sie sich zwei Schlupflöcher, durch die sie in den abgesperrten Bereich des Mittleren Schlossgartens gelangten.

Stuttgart - Etwa 20 Stuttgart-21-Gegner sind am Donnerstagabend auf das Gelände der Baustelle für den Bahnhofstrog eingedrungen. Am Rande einer Kundgebung vor dem Bauzaun rissen die Demonstranten erst Werbetransparente ab und schafften sich dann zwei Schlupflöcher, durch die sie in den abgesperrten Bereich des Mittleren Schlossgartens gelangten. Hinter dem Zaun rollten sie Plakate aus, unter anderem mit der Aufschrift: „Wir holen unseren Park zurück.“ Die Polizei nahm auf dem Gelände acht Personen im Alter von 14 bis 64 Jahren fest. Gegen sie wird wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruchs ermittelt.

 

Die Kundgebung in der Nähe des Planetariums war als Mahnwache von 16 Uhr bis Mitternacht angemeldet. Damit erinnerten die Gegner des umstrittenen Milliardenprojekts Stuttgart 21 an die Nacht vom 14. auf den 15. Februar vor einem Jahr, in der die Polizei den Schlossgarten und das Zeltdorf geräumt hatte. Am nächsten Morgen ließ die Bahn Bäume in dem abgesperrten Bereich roden. In dem Abschnitt zwischen dem ehemaligem Busbahnhof und Planetarium soll der Trog für den Tiefbahnhof ausgehoben werden. Auf dem Baustellengelände stellten die Demonstranten Kerzen an all jenen Stellen auf, wo einst die Parkbäume gestanden hatten.

Gegen 20 Uhr hatten alle Demonstranten den eingezäunten Bereich des Schlossgartens wieder verlassen. Die Feuerwehr war im Einsatz, um den Bauzaun, der nach der Räumung vor einem Jahr errichtet worden war, an den beiden beschädigten Stellen zu reparieren.