Die Deutsche Bahn AG ist mit ihrem Großprojekt Stuttgart 21 in Verzug. In einer neuen Ausschreibung hält sich der Konzern eine weitere Verzögerung offen.

Stuttgart - Die Deutsche Bahn AG will ihre Baupartner beim Projekt Stuttgart 21 im Dezember über das Ergebnis neuer externer Prüfungen der Zeit- und Kostenpläne informieren. Beim jüngsten Treffen der Verantwortlichen von Bahn, Land, Stadt und Region Stuttgart sowie des Flughafens im Lenkungskreis hatte DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla gesagt, dass die von Ende 2021 auf Ende 2023 verschobene Inbetriebnahme nicht neu sei. Darüber hinaus hatte Pofalla erläutert, wie er durch eine mit Bahn-Chef Richard Lutz abgestimmte teure Vergabeentscheidung im August einen weiteren Verzug auf 2024 abgewendet habe.

 

Vertrag mit zwei Optionen

Die jüngste, am Samstag in einer Beilage des „Europäischen Amtsblatts“ veröffentlichte Ausschreibung der DB Projekt Stuttgart–Ulm GmbH zeigt nun, wie groß die Verspätung des bisher auf 6,5 Milliarden Euro taxierten Projektes noch werden könnte. Die Bahn sucht in der Ausschreibung einen Sachverständigen für die „Gesamtheitliche Verformungsbetrachtung“ der Betonfahrbahn. Der Experte soll Verformungsverläufe und -unterschiede mit den zulässigen Werten abgleichen und „auch unter Berücksichtigung der geplanten Einbautermine“ eine Einbauempfehlung aussprechen. Der Vertrag soll bis Anfang 2022 laufen, hat aber zwei Verlängerungsoptionen. Die erste reicht bis Anfang Februar 2024, womit die Inbetriebnahme Ende 2023 abgedeckt wäre. Die zweite Option reicht bis Anfang Februar 2026. Mit dieser Option könnte eine Inbetriebnahme Ende 2025 abgedeckt werden.