Die Grünen im Stuttgarter Gemeinderat fordern von der Verwaltung Informationen zur Abluft und zum Brandschutz in den Tunnels und im Tiefbahnhof.

Stuttgart - Zu Stuttgart 21 gehört auch eine Infrastruktur, mit der bei einem Brand  die Tunnels und der Tiefbahnhof mechanisch belüftet werden. Dafür braucht es große Entrauchungsbauwerke. Sie bestehen aus einem Lüfter- und Betriebsgebäude mit einem Abluftkamin, einem Lüftungsschacht sowie Lüftungsstollen, die von den beiden eingleisigen Tunnelröhren zum Lüftungsschacht führen. 2013 hatte das Eisenbahn-Bundesamt mitgeteilt, die Bahn habe ihr Vorhaben aufgegeben, eine Plangenehmigung für eines der Bauwerke bei der Rettungsausfahrt am Zwischenangriff Prag im Bereich Wartberg zu erhalten. Die Bahn sagte ab, „weil der Nachweis der Wirksamkeit der Entrauchung der Tunnel in der beantragten Weise“ nicht erbracht werden konnte. Die Bemessungsregeln für die Brandschutznachweisführung in Personenverkehrsanlagen seien aktualisiert worden.

 

Dieses Bauwerk hätte den aus Richtung Feuerbach kommenden fünf Kilometer langen Pragtunnel im Ernstfall entrauchen sollen und war die Alternative zum Standort auf dem Gelände der noblen Seniorenresidenz Augustinum II. Dieser erschien aus Sicht der Stadt ungeeignet, weil sie den Grundstückspreis um eine Million Euro hätte senken müssen.

Zwei Jahre später sehen die Grünen im Gemeinderat die Frage offen, wo und wie das Entrauchungsbauwerk errichtet werden soll. Clarissa Seitz und Peter Pätzold haben deshalb die Verwaltung aufgefordert, noch in diesem Monat über den Stand der Planung im Bereich Killesberg zu berichten. Außerdem fordern sie Informationen über das Brandschutzkonzept für die Tunnels und den Tiefbahnhof ein, das seit Langem auf sich warten lässt.