Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat schlägt vor, auf die unterirdische Gäubahneinschleifung auf den Fildern zu verzichten. Sie will prüfen lassen, wie viel Geld bei einem Verzicht auf die Anbindung am Flughafen bei Stuttgart 21 eingespart werden könnte.

Die SPD-Fraktion im Stuttgarter Gemeinderat hat in der derzeitigen Diskussion um den verbesserten Flughafenbahnhof von Stuttgart 21 und die damit verbundenen Mehrkosten eine weitere Variante ins Spiel gebracht. Sie schlägt in einem Antrag an die Stadtverwaltung vor, die teurere Alternativlösung möglicherweise zu verschlanken, indem auf die unterirdische Gäubahneinschleifung auf den Fildern verzichtet wird. Diese ist durch den größeren Radius um etwa zwei Kilometer länger als die Schleife bei der von der Bahn geplanten Antragstrasse, wodurch sich auch ein Großteil der Mehrkosten von 224 Millionen Euro ergibt.

 

Für die Gäubahnzüge aus Richtung Singen würde der Verzicht auf die Einschleifung am Flughafen zwar zu einer betrieblichen Verschlechterung führen, so die Fraktionsvorsitzende Roswitha Blind. Andererseits wären die Kosten dadurch wesentlich geringer und auch das Naherholungsgebiet und die Äcker rund um den Langwieser See wären nicht mehr tangiert. Vor der endgültigen Entscheidung über den Filderbahnhof sollten diese Vor- und Nachteile gegeneinander abgewogen und gegebenenfalls berücksichtigt werden. Die Verwaltung soll daher, so der Antrag, Land und Bahn bitten, die Umsetzung einer verschlankten Lösung „Bahnhof Flughafenstraße“ mit Verzicht auf die Gäubahneinschleifung ernsthaft zu prüfen.

SPD fordert besseren Lärmschutz

Gleichzeitig fordert die Stuttgarter SPD-Fraktion einen Lärmschutz über das gesetzliche Maß hinaus, insbesondere bei den Trassen in Bereich Plieningen/Fasanenhof und in Leinfelden-Echterdingen. „Ein erhöhter Lärmschutz für die Anwohner ist im ureigenen Interesse des staatseigenen Unternehmens Deutschen Bahn“, so Roswitha Blind. „Es dient der Erhöhung der Akzeptanz und damit der rascheren Umsetzung des Bauvorhabens.“