Die Gegner von Stuttgart 21 wollen erneut die Baustellenzufahrt am Hauptbahnhof blockieren. Sie fühlen sich von Bahnchef Rüdiger Grube provoziert.

Digital Desk: Jörg Breithut (jbr)

Stuttgart - Die Gegner des Bahnprojekts Stuttgart 21 haben eine erneute Sitzblockade angekündigt. Von Montagmorgen um 5.30 Uhr an wollen die Parkschützer unter dem Motto "Aus!Sitzen 2" die Baustellenzufahrt am Hauptbahnhof in Stuttgart blockieren, heißt es in einer Mitteilung der Projektgegner. Matthias von Herrmann, der Sprecher der Parkschützer, sagt: "Die Bahn meint, sie müsse weiterbauen, obwohl alle Fakten gegen Stuttgart 21 sprechen." Daher werde man " weitere Baumaßnahmen blockieren" und sich "Bauarbeitern und Baufahrzeugen in den Weg stellen". Damit reagiere man auf die Ankündigung der Bahn, die Bauarbeiten am Grundwassermanagement fortzuführen.

 

Die Parkschützer fühlen sich provoziert, nachdem der Bahnchef Rüdiger Grube vor einigen Tagen in einem Radiointerview gesagt hatte: „Spätestens nächsten Montag werden die Arbeiten fortgesetzt. Stuttgart 21 wird gebaut.“ Der Bahn-Technikvorstand Volker Kefer hingegen äußerte sich zurückhaltender. Er hatte auf einer Pressekonferenz betont, dass die Bauarbeiten erst dann wieder begonnen würden, falls das Spitzengespräch zwischen dem Ministerpräsidenten Winfried Kretschmann und dem Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer keine neue Faktenlage ergebe. Erst dann werde die Bahn nach Ablauf dieser Woche die unterbrochenen Bauarbeiten rund um den Bahnhof wiederaufnehmen.

In dem Gespräch am Freitag wollen Ramsauer und Kretschmann erörtern, wie mit den weiteren Bau- und Vergabearbeiten bis zu einer möglichen Volksabstimmung im Herbst umgegangen werde. Der Projektsprecher Wolfgang Dietrich zweifelte im Interview mit der Stuttgarter Zeitung am Erfolg dieses Treffens.

Bereits vergangene Woche hatten rund 250 Gegner von Stuttgart 21 die Baustellenzufahrt am Südflügel des Hauptbahnhofs blockiert, obwohl auf der Baustelle nicht gearbeitet wurde. Die Protestaktion verlief nach Angaben der Polizei friedlich. „Es ist eine Situation, die vollkommen entspannt ist“, sagte ein Polizeisprecher vor Ort.