Vor der offiziellen Grundsteinlegung des umstrittenen Milliardenprojekts Stuttgart 21 protestieren die Gegner an der Baugrube – einige blockierten kurzzeitig die Straße.

Stuttgart - Vor der feierlichen Grundsteinlegung für den umstrittenen Tiefbahnhof Stuttgart 21sind am Freitagmorgen rund 300 Gegner des Milliardenprojekts an der Baugrube zusammengekommen, deutlich mehr als die Polizei erwartet hatte. „Gute Bahn statt Tunnelwahn“ stand auf einem Transparent. Mit Tröten, Trillerpfeifen, Schildern und Fahnen protestierten die Gegner für eine Modernisierung des bestehenden Kopfbahnhofs als Alternative zur geplanten halb unterirdischen Durchgangstation. Etwa 300 Gegner versammelten sich vor dem Südausgang des Bahnhofs, etwa 20 beobachteten lautstark die Grundsteinlegung von dem Steg aus, der über die Baugrube führt. Viele bereits getätigte Bauarbeiten könnten beim Konzept „Umstieg 21“ genutzt werden, sagte ein Sprecher des Aktionsbündnisses gegen S21.

 

Einige Gegner blockierten kurzzeitig die Straße vor dem Bahnhof. Die Grundsteinlegung steht unter Polizeischutz. Sechs Jahre nach den Massenprotesten mit teils mehreren zehntausend Demonstranten gegen das umstrittene Milliardenvorhaben wollen Bahnchef Rüdiger Grube und Baden-Württembergs Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut (CDU) am Vormittag den Grundstein für den Tiefbahnhof legen. Die Bahn beziffert die Kosten bislang auf bis zu 6,5 Milliarden Euro. Dem Vernehmen nach kommt der Bundesrechnungshof in einem gesonderten Bericht auf einen Kostenrahmen von bis zu zehn Milliarden Euro.