Weil die Lastwagen direkt von der A 8 zum Portal des Fildertunnels fahren sollen, will die Bahn eine eigene Autobahnausfahrt. Doch dafür muss der Planfeststellungsbeschluss geändert werden. Darauf pocht das Regierungspräsidium.

Stuttgart - Für die Bahn gibt es unerwartete Hürden auf dem Weg zu einer eigenen Baustellenzufahrt von der A 8 zum Portal des Fildertunnels. Nach Informationen der Stuttgarter Zeitung muss dafür der bestehende Planfeststellungsbeschluss geändert werden. Diese Änderung muss die Bahn beim Regierungspräsidium Stuttgart beantragen, das dann „unter Einbeziehung des Eisenbahn-Bundesamts die notwendigen Entscheidungen treffen wird“, bestätigte Nadine Hilber, die Sprecherin des Regierungspräsidiums Stuttgart.

 

Das S-21-Kommunikationsbüro konnte dies am Montag nicht bestätigen, da der Projektleiter im Urlaub sei. Die Bahn pochte früheren Aussagen zufolge aber auf eine rasche Entscheidung und hoffte, bereits im Oktober eine Genehmigung zu erhalten. Die Bauzeit für die Straße würde sechs bis acht Wochen dauern. Für das Regierungspräsidium geht es mittlerweile aber nur noch um eine Zufahrt von der A 8 auf die Baustelle. Das Ausfädeln der Lastwagen soll auf Höhe der Abbiegespuren zum Echterdinger Ei erfolgen. Eine Auffahrt auf die A 8 wird es aus Sicherheitsgründen nicht geben. Das heißt: die Lastwagen, die die Betonfertigteile für den Tunnel liefern, müssen über das Gewerbegebiet Fasanenhof und die B 27 zurück auf die A 8 fahren.

Bevor das Planänderungsverfahren in Gang gesetzt werde, müssten aber „alle erforderlichen Unterlagen und die Zustimmungen betroffener Eigentümer und Träger öffentlicher Belange vorliegen“, betonte Hilber. Zumindest eine weitere Hürde ist inzwischen aus dem Weg geräumt. In dem Gebiet, das die Baustraße durchschneidet, sind die geschützten Zauneidechsen gesichtet worden. Damit die Straße gebaut werden darf, müssen die Tiere eingesammelt und an anderer Stelle ausgesetzt werden. Dafür hat die Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium bereits eine artenschutzrechtliche Ausnahmegenehmigung erteilt. „Wir unterstützen im Rahmen unserer Möglichkeiten und Zuständigkeiten die Bahn bei Planung und Umsetzung der Baustraßen-Ausfahrt“, sagte Hilber.

Um die Zufahrt gibt es seit Anfang Juli Diskussionen. Im Vorfeld des offiziellen Anstichs des Fildertunnels, der knapp zehn Kilometer vom Fasanenhof in die Innenstadt führt und den neuen Tiefbahnhof mit der Filderebene verbindet, hatte die Bahn mehrfach eine eigene Anschlussstelle von der A 8 zum Tunnelportal gefordert. Damit sollte der Transport der in der Oberpfalz vorgefertigten Betonringe erleichtert werden. Die sogenannten Tübbinge kommen mit dem Zug nach Altbach. Von dort werden die insgesamt mehr als 50 000 benötigten Schalen per Lastwagen über die B 10 und die A 8 zum Tunnelmund gefahren.