"Stuttgart 21 kommt mit 100-prozentiger Sicherheit", sagt Bahnchef Rüdiger Grube - wenn nicht, will er 1,5 Milliarden Euro vom Land.

Berlin - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bahn AG, Rüdiger Grube, glaubt trotz des Regierungswechsels in Baden-Württemberg fest an die Realisierung des umstrittenen Bahnprojekts "Stuttgart 21" und droht dem Land anderenfalls mit Regress in Milliarden-Höhe. Der "Bild am Sonntag" sagte Grube: "Stuttgart 21 kommt mit 100-prozentiger Sicherheit."

 

Zur Begründung sagte der Bahn-Chef: "Wir haben mit dem Land Baden-Württemberg wasserdichte Verträge. Und wenn dort jemand meint, dass er aus dem Projekt aussteigen möchte, soll er das allen Partnern sagen, übrigens auch wohin wir die Rechnung schicken sollen. Unsere Forderungen würden sich auf rund 1,5 Milliarden Euro belaufen. Bei einem Ausstieg müssen wir uns dieses Geld wiederholen. Als Vorstandsvorsitzender einer Aktiengesellschaft bin ich schlichtweg dazu verpflichtet."

Grube: "Das kann niemand wollen"

Grube fügte hinzu: "Was wäre denn die Alternative? Der Weiterbetrieb eines völlig veralteten Bahnhofs mit einer Technologie, in die seit mehr als zehn Jahren wegen des Neubauprojekts nur das Nötigste investiert worden ist? Das kann niemand wollen."

Dem geplanten Stresstest für die Leistungsfähigkeit des Bahnprojekts sieht Grube gelassen entgegen: "Wenn wir uns nicht sicher wären, dass der Bahnhof den Test besteht, hätten wir uns auf das Thema nicht eingelassen. Wir stehen weiterhin voll zu Stuttgart 21." Der Bahn-Chef versprach, eventuelle Defizite beheben zu wollen. "Der Stresstest wird die Leistungsfähigkeit des tiefer gelegten Bahnhofs nachweisen. Sollten entgegen unseren Erwartungen Defizite beim Stresstest auftreten, werden wir die nötigen Veränderungen vornehmen."