Der Landesverkehrsminister denkt für den Fall eines Erfolgs der Stuttgart-21-Befürworter bei der Volksabstimmung nicht an einen Rücktritt.

Berlin/Stuttgart - Baden-Württembergs Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) denkt für den Fall eines Erfolgs der Stuttgart-21-Befürworter bei der Volksabstimmung am Sonntag nicht an Rücktritt. Es sei vollkommen klar, dass er als Minister weitermache, sagte der erklärte Projektgegner am Montag in Berlin. Er sei nicht in das Amt gewechselt, um „ein paar Wochen gegen Stuttgart 21 rumzustänkern“, sondern habe eine Mission für eine neue, nachhaltige Verkehrspolitik. Hermann betonte, entgegen allen Unkenrufen erschienen aber eine hohe Beteiligung und das Erreichen des Quorums in Reichweite.

 

Für einen Stopp des geplanten Bahnhofsumbaus müssten an diesem Sonntag mehr als 33 Prozent aller Wahlberechtigten für einen Landes-Ausstieg votieren. Hermann bekräftigte, es drohten Kostenrisiken beim Projekt, wobei Puffer bereits weitgehend ausgeschöpft seien. Die Wahrscheinlichkeit sei zudem sehr groß, dass ein Vorhaben dieser Größenordnung eher 20 als zehn Jahre beanspruchen werde. Dadurch käme es zu einer „Endlosbaustelle“ ohne verkehrlichen Nutzen. Der Minister wies erneut Befürchtungen zurück, bei einem Projektausstieg entstünden bis zu 1,5 Milliarden Euro an Ersatzansprüchen.