Der neue Chef der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Georg Fichtner, hat vor einem Scheitern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 gewarnt. Ein Aus wäre ihm zufolge ein großer Schaden für Land und Region.

Stuttgart - Der neue Chef der Industrie- und Handelskammer Region Stuttgart, Georg Fichtner, hat vor einem Scheitern des umstrittenen Bahnprojekts Stuttgart 21 gewarnt. Ein Aus wäre ein großer Schaden für Land und Region, erklärte der Unternehmer auf dpa-Anfrage. „Die Wirtschaft ist auf einen leistungsfähigen Bahnknoten, gute Erreichbarkeit und moderne Logistik angewiesen. Wettbewerbsfähigkeit und Wohlstand des Wirtschaftsstandorts Baden-Württemberg sind eng mit diesem Projekt verknüpft.“

 

Gleichzeitig kritisierte er die Deutsche Bahn. „Die Bahn muss künftig alles tun, den skizzierten Kostenrahmen einzuhalten, der im Dezember dem Bahnaufsichtsrat vorgelegt wurde und dazu endlich ihre Hausaufgaben machen.“

Zu der aktuellen Diskussion sagte Fichtner weiter, er warne davor, das Vorhaben permanent schlecht zu reden und es immer wieder grundsätzlich infrage zu stellen. „Weder die Landesregierung noch die Landeshauptstadt haben sich bisher dazu geäußert, welche Konsequenzen ein Scheitern zur Folge hätte.“ Es gehe erheblich zu Lasten der Unternehmen und Arbeitnehmer. „Jeder der meint, andere Lösungen seien in absehbarer Zeit finanzierbar, genehmigungsfähig und realisierbar, ist auf dem Holzweg.“

Fichtner hatte sich bei seiner Wahl gegen seinen Gegenkandidaten, den Unternehmensberater Jürgen Klaffke durchgesetzt. Er ist Chef und Hauptgesellschafter des gleichnamigen Planungs- und Beratungsunternehmens, und somit Nachfolger von Herbert Müller, der vier Jahre an der Spitze der IHK gestanden hatte.