Auf einen Untersuchungsausschuss im Bundestag zu Stuttgart 21 konnten sich Linke und Grüne nicht einigen. Nun stellen die beiden Oppositionsparteien der Bundesregierung einige Fragen zum Umbau des Stuttgarter Bahnknotens.

Stuttgart - Die Oppositionsparteien im Deutschen Bundestag wollen nochmals über Stuttgart 21 sprechen. Das Projekt „genügt den essenziellen Anforderungen an einen zukunftsfähigen Bahnbetrieb nicht“, heißt es in einem Antrag der Linken und der Grünen, der kurz vor Weihnachten eingereicht worden ist. Sabine Leidig, verkehrspolitische Sprecherin der Linkenfraktion und Matthias Gastel, eisenbahnpolitischer Sprecher der Grünen im Bundestag, wollen das Papier am 2. Januar in Stuttgart vorstellen.

 

Durch den Umbau des Bahnknotens entstehe „ein großer Schaden für das System Schiene in der Region Stuttgart und darüber hinaus“. Grüne und Linke fordern unter anderem eine neue Kosten-Nutzen-Berechnung. Auch solle der Bericht, an dem derzeit der Bundesrechnungshof arbeitet, umgehend nach dessen Fertigstellung der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Bundesregierung solle zudem auf die Projektpartner einwirken, auf die Führung der Gäubahn über den Flughafen zu verzichten. Stattdessen sollten Fahrgäste aus dem Südwesten des Landes, die zum Airport wollen, in Vaihingen in die S-Bahn umsteigen müssen.

Tunnelbaustellen ruhen über den Jahreswechsel

Während die politische Debatte damit neue Nahrung erhält, ruhen die Arbeiten an den vier Stuttgarter Tunneln über die Feiertage und den Jahreswechsel bis nach den Dreikönigstag. Am längsten – seit Dezember 2013 – wird am Untertürkheimer Tunnel gearbeitet. Allerdings sind die Mineure dort noch damit beschäftigt, die eigentliche Tunnelbaustelle zu erreichen. Bislang ist ein gut 31 Meter tiefer Schacht ausgehoben, von dort geht es 104 Meter in der Horizontalen Richtung der Stelle, an der die beiden Röhren aus vorangetrieben werden, in denen nach Fertigstellung die Züge fahren sollen. Insgesamt müssen für Stuttgart 21 im Stadtgebiet 59 090 Meter Tunnelstrecke gebaut werden. Mitte Dezember waren davon 1747 Meter geschafft.

Die Bahn sucht weiter nach Möglichkeiten, die Arbeiten zu beschleunigen. So erhielt ein Münchner Ingenieurbüro nun den Auftrag, den Bauablauf am Feuerbacher Tunnel zu überarbeiten. Der Auftrag hat einen Wert von 415 000 Euro. Die Bahn verspricht sich davon, dass die Abläufe beim Bau des Tunnels zwischen dem Feuerbacher Bahnhof und dem Tiefbahnhof vereinfacht werden, wie ein Sprecher des Kommuniaktionsbüros erklärte.