Der Städte- und der Gemeindetag Baden-Württemberg haben sich gemeinsam für das Bahnprojekt Stuttgart 21 ausgesprochen.

Rastatt - Der baden-württembergische Gemeindetag und der Städtetag machen sich gemeinsam stark für das hoch umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 " und die Schnelltrasse nach Ulm. "Wir dürfen die einmalige Chance, die sich durch das Projekt ergibt, nicht vertun", sagte Gemeindetags-Präsident Roger Kehle am Dienstag in Rastatt. Gleichzeitig warnten Kehle und Städtetags-Vorstand Stefan Gläser indirekt davor, das Vorhaben wegen der heftigen Proteste rückgängig zu machen oder mit einem Volksentscheid infrage zu stellen. Umwelt- und Verkehrsministerin Tanja Gönner (CDU) nannte das Bahnprojekt eine "riesige Chance" und begrüßte das "klare Votum der kommunalen Verbände".

Alles sei demokratisch beschlossen


Dass die Gegner des Projektes sich weigerten, demokratische Entscheidungen zu akzeptieren, sei ein Fehler, betonte Kehle. "Es ist schlicht und einfach falsch zu behaupten, dass über die Köpfe der Bürger hinweg entschieden wurde." Alles sei demokratisch beschlossen worden. Gleichzeitig bedauerten Kehle und Gläser, dass viele Bürger sich nicht ausreichend über das Projekt aufgeklärt fühlten. Eine Informationsoffensive solle gegensteuern. "Wir sind überzeugt, dass viele Zweifler noch rechtzeitig auf den Zug aufspringen werden", sagten sie.

Man dürfe das Vorhaben nicht allein mit dem Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofes in Verbindung bringen. "Pendler aus der gesamten Region werden mit der Realisierung des Bahnprojektes ihre Arbeitsplätze schneller und komfortabler erreichen als bisher", sagte Kehle weiter. Gläser nannte das Projekt reizvoll für den Tourismus. Städte und Gemeinden gewännen an Standortattraktivität.