Das Bahnprojekt Stuttgart 21 könnte laut einem Medienbericht teurer werden als geplant, weil bereits ein Viertel des Risikopuffers von zwei Milliarden Euro verbraucht sei. Nach Angaben der Bahn entwickeln sich die Kosten weiter nach Plan.

Das Bahnprojekt Stuttgart 21 könnte laut einem Medienbericht teurer werden als geplant, weil bereits ein Viertel des Risikopuffers von zwei Milliarden Euro verbraucht sei. Nach Angaben der Bahn entwickeln sich die Kosten weiter nach Plan.

 

Stuttgart/Düsseldorf - Die Kosten für den Neubau des Stuttgarter Hauptbahnhofs entwickeln sich nach Angaben der Bahn weiter nach Plan. Projektsprecher Wolfgang Dietrich wies am Montagabend einen Bericht der Zeitung „Handelsblatt“ (Dienstag) zurück, wonach Stuttgart 21 möglicherweise noch teurer als geplant wird.

Von den zwei Milliarden Euro, die als Risikopuffer für das umstrittene Projekt Stuttgart 21 gedacht sind, ist nach Informationen der Zeitung schon nach einem Jahr knapp ein Viertel verbraucht. Bahn-Projektsprecher Dietrich sagte dazu: Bei den Risiken handle es sich ausschließlich um Positionen, die bereits bei alten Kostenprognosen berücksichtigt gewesen seien „und die jetzt teilweise bis zum Projektende tatsächlich eintreten werden“.

Schon jetzt betragen die von der Bahn erwarteten Gesamtkosten für Stuttgart 21 rund 6,5 Milliarden Euro. Sollte die Planungsreserve weiter im bisherigen Tempo schrumpfen, wären die zusätzlich bewilligten Mittel spätestens Mitte 2017 aufgebraucht, berichtete das „Handelsblatt“. Endgültig fertiggestellt werden soll das Megaprojekt aber erst im Jahr 2021. Die Bahn werde deshalb vermutlich noch weitere Milliarden benötigen, berichtete die Zeitung unter Berufung auf Kreise des Aufsichtsrats des Staatsunternehmens.

Die Bahn gehe aus heutiger Sicht weiter davon aus, dass der Kostenrahmen und der Terminplan eingehalten werde, sagte Dietrich am Montagabend der Nachrichtenagentur dpa. Die in dem Finanzpuffer von zwei Milliarden Euro eingeplanten Risiken seien nicht „verbraucht“, sondern mit einer Eintrittswahrscheinlichkeit von mehr als 50 Prozent bis zum Ende des Projektes zu erwarten. „Aktuell aus diesen Risiken abzuleiten, dass das Projekt teurer wird als prognostiziert, ist sechseinhalb Jahre vor dem voraussichtlichen Projektende reine Spekulation“, sagte Dietrich.