Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat sich erneut hinter das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 gestellt. Der Punkt, beim dem die Umkehr noch möglich ist, sei überschritten.

Stuttgart - Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) hat sich erneut hinter das umstrittene Bahnprojekt Stuttgart 21 gestellt. „Ich halte den Punkt, beim dem die Umkehr noch möglich ist, für überschritten“, sagte Ramsauer bei einer Veranstaltung des Prüf-Konzerns Dekra am Freitagabend in Stuttgart. Man könne nicht einfach alles auf Null stellen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand sei das Projekt auch wirtschaftlich, betonte Ramsauer mit Blick auf die möglicherweise entscheidende Sitzung des Bahn-Aufsichtsrats zur Zukunft von Stuttgart 21 am nächsten Dienstag.

 

Stuttgart 21 sei verkehrlich und städtebaulich sinnvoll, so Ramsauer. Nach der 100 000 Quadratmeter großen freiwerdenden Fläche im Zentrum der Landeshauptstadt würden sich Bürgermeister in ganz Deutschland und Europa die Finger lecken. „Stuttgart 21 ist ein Jahrhundertprojekt“, sagte Ramsauer weiter.

Bei allen Alternativen zu dem mittlerweile bis zu 6,8 Milliarden Euro teuren Vorhaben sei mit zeitlichen Verzögerungen von bis zu zehn Jahren, noch weniger vorhersehbaren Kostensteigerungen als bei Stuttgart 21 und öffentlichen Widerständen zu rechnen. „Wir begeben uns da auf Neuland“, sagte Ramsauer. Und das sei „Unfug“.

Der Minister bekräftigte, dass der Bund sich an den Mehrkosten in Höhe von bis zu 2,3 Milliarden Euro nicht beteiligen werde und bei seinem Beitrag von 564 Millionen Euro bleibe.