Der Baubürgermeister Matthias Hahn (SPD), in dessen Dezernat das für die Wasserwirtschaft zuständige Amt für Umweltschutz angesiedelt ist, erklärte, dass die Stadt die Vorhabenträgerin, also die Bahn, dazu veranlasst habe, an allen derzeit aktiven Infiltrationsleitungen eine Wasserprobe zur Sichtprüfung zu entnehmen. „Die vorgelegten Fotos lassen aus wasserwirtschaftlicher Sicht keinen Handlungsbedarf erkennen. Das Wasser weist keine Trübung auf, die eine Gefährdung des Grundwassers befürchten lässt. Der Anfangsverdacht einer Verunreinigung des Grundwassers wurde somit ausgeräumt“, heißt es in dem Schreiben vom 15. Mai. Das Wasser der von den Ingenieuren 22 gezogenen Proben weist dagegen eine gut sichtbare Trübung auf. Die S-21-Gegner halten es für skandalös, dass sich die Stadt nur auf den optischen Eindruck verlasse, zumal wenn es sich um Fotos handle. Nötig und vorgeschrieben sei eine chemische Analyse. Aus Sicht des Heilquellenschutzes müsse die Stadt eigene Kontrollen veranlassen, fordern sie. „Sonst besteht die Gefahr, dass hohe Eisen- beziehungsweise Rostkonzentrationen bei der nächsten Spülung in den Untergrund des Heilquellenschutzgebiets und in den Neckar gelangen.“