Eine Gruppe von Stuttgart-21-kritischen Ingenieuren hat den in der Schlichtung vereinbarten Stresstest als unbrauchbar kritisiert.

Stuttgart - Gegner von Stuttgart 21 haben den in der Schlichtung vereinbarten Stresstest als unbrauchbar kritisiert. Auf einer Veranstaltung der „Ingenieure 22“, die sich als Befürworter des Kopfbahnhofes bezeichnen, am Montag in Stuttgart nannte der Physiker Christoph Engelhardt die Leistungsprüfung, die erst Ende Juli veröffentlicht wird, eine „Schönwettersimulation“, „Farce“ und „Makulatur“.

 

Engelhardt hat nach eigenen Worten den im Internet einsehbaren Fahrplan, der den Stresstest zugrunde liegt, „nach Plausibilität“ beurteilt. Er komme zu dem Schluss, dass bei der Simulation keine Störfälle mit einbezogen worden seien. Zudem zeige der Fahrplan einen Bahnhof, der „maximal unter Stress“ stehe. 13 Doppelbelegungen in den Spitzenstunden seien ein Zeichen für Überbelastung, sagte er.

Durchgangsbahnhöfe wie Köln, Hamburg oder Berlin (oben) leisteten ein Drittel weniger: vier Züge pro Gleis könnten dort stündlich abgefertigt werden; bei Stuttgart 21 sollen es sechs sein. „Die pressen durch, was sie schaffen“, sagte er mit Blick auf die Fahrpläne der Bahn. Das führe zu extrem kundenunfreundlichen Zughaltezeiten.