Die Straße Am Schlossgarten ist Geschichte. Sie muss dem Bau des neuen Stuttgart-21-Tiefbahnhofs weichen. Ab sofort blockiert hier ein mannshoher Zaun die Durchfahrt.

Stuttgart - Entlang des Südflügels können Autos nicht mehr fahren. Seit diesem Donnerstag reicht ein mehr als mannshoher Zaun quer über die Straße Am Schlossgarten. Dahinter sieht es ein bisschen aus wie im Niemandsland. Noch im Schutz der Dunkelheit wurde die Straße abgesperrt. Das bleibt sie auch auf Dauer als Folge der Bauarbeiten am neuen Tiefbahnhof. Die Straße am Hauptbahnhof gibt es unter diesem Namen erst seit 2005. Damals wurde der obere Teil der Cannstatter Straße umbenannt. Das beschloss die Stadt 1998. Warum dies geschah, kann bei der Verwaltung niemand mehr erklären.

 

Die Stadt entwickelte Ende vergangenen Jahres einen Plan, um den Verkehr in der Innenstadt auch dann flüssig zu halten, wenn es an zentraler Stelle künftig eine Straße weniger gibt. „Wir haben dies allerdings nur als Berater der Bahn getan. Alle Kosten, die durch die Schließung entstehen, trägt das Unternehmen“, sagt Sven Matis, der Sprecher der Stadt.

Am Zaun wenden

Das Verkehrskonzept sieht unter anderem vor, dass am Gebhard-Müller-Platz zwei Ampeln abgeschaltet und die Fahrbahnmarkierung geändert wird. Zwar können Fahrzeuge noch in die ehemalige Straße abbiegen. Sie stehen dann aber vor dem Zaun und müssen wenden. An der Cannstatter Straße wird die Ampel seltener auf Grün schalten. Es werde mit einem niedrigeren Verkehrsaufkommen aus der Wolframstraße gerechnet, erläutert Matis.

Rund um den Schlossgarten werden fünf Verkehrsschilder überklebt und langfristig abgeschraubt. Falls dies nicht ausreiche, um Stau am Schlossgarten zu verhindern, sei es möglich, auch kurzfristig Ampeln so zu schalten, dass der Verkehr besser fließe, betont Matis. Jenseits der Absperrungen an der geschlossenen Straße werden wohl nie wieder Autos rollen.