Die Stuttgarter Straßenbahnen wollen im zweiten Quartal 2014 mit dem Umbau der Haltestelle Staatsgalerie beginnen. Der Stopp einiger Linien muss angehoben werden, damit die Stuttgart-21-Röhre darunter durchpasst.

Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Stuttgart - Die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB) müssen an gleich zwei Stellen Platz machen für die Tunnelbauten des Bahnprojekts Stuttgart 21. Die Tunnel zum geplanten Durchgangsbahnhof kreuzen die SSB-Strecken sowohl an der Nord- wie auch an der Südseite des bestehenden Bahnhofs. Während die Arbeiten zur Verlegung des Stadtbahntunnels unter der Heilbronner Straße in Richtung Kriegsberg bereits seit einigen Wochen laufen, tut sich an der Haltestelle Staatsgalerie noch nichts. Der Stopp der Linien U 1, 2, 4, 9 und 14 muss angehoben werden, damit die S-21-Röhre darunter durchpasst. Im zweiten Quartal 2014 sollen die Arbeiten dafür beginnen. Bis Ende August dieses Jahres können Firmen ihr Interesse bekunden, am Vergabeverfahren teilzunehmen und Referenzen vorlegen.Leicht wird die Aufgabe für den Auftragnehmer auf keinen Fall. Die SSB weisen darauf hin, dass die Baustelle „unter beengten Bedingungen im innerstädtischen Straßenbereich mit hohem Verkehrsaufkommen“ einzurichten sei. Das städtische Verkehrsunternehmen setzt insgesamt 48 Monate Bauzeit an, wovon 42 Monate auf den Rohbau entfallen. Im Herbst dieses Jahres sollen die Arbeiten ausgeschrieben, im zweiten Quartal 2014 begonnen werden.

 

Zeitweise werden Linien verlegt

Dass gilt allerdings nur für den Neubau der Haltestelle sowie die Verknüpfung an die bestehende Strecke zwischen Neckartor und Charlottenplatz, die sogenannte Tallängslinie. An den Plänen für den Tunnel in Richtung Arnulf-Klett-Platz wird noch getüftelt. Dieser Abschnitt wird von der U 9 und der U 14 sowie der Sonderlinie U 11 befahren.

Die ursprünglichen Pläne kollidierten mit dem Schutzbedürfnis des Juchtenkäfers. Das Insekt lebt nach wie vor in einigen Platanen im Mittleren Schlossgarten, die stehen bleiben mussten, als die Bahn den Parkbereich für die Baustelle des Durchgangsbahnhofs rodete. Nach Aussagen einer SSB-Sprecherin seien die konkreten Planungen für diese Übereckverbindung abhängig von der 14. Planänderung der Deutschen Bahn im Bereich des Tiefbahnhofs. Eine Änderung des Kurvenradius, mit der die Schutzzone umfahren hätte werden können, lehnten die SSB ab. Zu groß sei dadurch der Verschleiß an Zügen und Schienen.

Während vom Stadtbahnumbau auf der Nordseite des Bahnhofs bislang nur die Autofahrer betroffen sind, weil sie die Baugruben umkurven müssen, wird der Neubau der Haltestelle Staatsgalerie auch für die Fahrgäste des Nahverkehrsunternehmens bemerkbar werden. Die Passagiere werden sich wohl übergangsweise auf andere Linienführungen der Bahnen einstellen müssen. Die Fahrgäste zeitweise in Bussen statt auf der Schiene zu transportieren, wollen die SSB mit Blick auf die ohnehin schon angespannte Lage auf den Straßen der Innenstadt vermeiden.