Stadtentwicklung/Infrastruktur : Christian Milankovic (mil)

Dieser Tage hat die Bahn begonnen, ihre Pläne zwischen dem Stuttgarter Stadtteil Rohr und dem Flughafen mit betroffenen Anwohnern zu diskutieren. Bei den Veranstaltungen in Leinfelden, Vaihingen und Plieningen zählten die Veranstalter rund 260 Besucher. Wenn es gut läuft, könnte Ende 2018 die Baugenehmigung vorliegen und die Realisierung beginnen. Dieser Abschnitt aber wird keinesfalls bis 2021 fertig – bislang ist die Bahn zuversichtlich, 2023 dort erste Züge fahren lassen zu können. Gleichfalls noch am Beginn des Genehmigungsverfahrens befindet sich der Wartungsbahnhof in Untertürkheim, wo Züge gereinigt und kleinere Reparaturen ausgeführt werden sollen.

 

Was wird aus den Fluchttreppenhäusern?

Während in diesen beiden Teilbereichen die Pläne noch der Genehmigung harren, wartet die Bahn andernorts auf die Freigabe von geänderten Entwürfen. Das gilt etwa für die Fluchttreppenhäuser, über die im Havariefall Fahrgäste den Bahnhof verlassen sollen. Weil die nachträglich auf den Bahnsteigen platzierten Notausstiege das Platzangebot zusätzlich eingeschränkt hätten und auch optisch nicht zu überzeugen wussten, sollen sie an die Enden der Station verlegen werden. Bei der Bahnprojektgesellschaft Stuttgart-Ulm (PSU) erwartete man die Genehmigung ursprünglich im April, nun ist man zuversichtlich, die Freigabe im Lauf des Sommers zu bekommen. Davon ist wiederum die Statik und damit der Fortgang des jüngst begonnenen Aufbaus der so genannten Kelchstützen abhängig, jener für den Durchgangsbahnhof so charakteristischen Konstruktionen, die das Dach der Station bilden. Bei der Vorstellung der anstehenden Arbeiten machte die Bahn keinen Hehl daraus, dass diese sich bis ins Jahr 2021 hinziehen könnten, also jenem Jahr, in dem eigentlich das Gesamtsystem in Betrieb gehen sollte.

Auch noch nicht genehmigt ist das Fällen von sechs Bäumen bei Schloss Rosenstein. An dieser Stelle sollen die von der Innenstadt kommenden Fernbahn- und S-Bahntunnel wieder das Tageslicht erreichen. Doch just dort stehen sechs Bäume, in denen der Juchtenkäfer lebt. Um diese fällen zu können, bedarf es einer Ausnahmegenehmigung durch die Europäische Union. Das Verfahren läuft. Die Bahn hofft darauf, in der nächsten vegetationsfreien Periode, die am 1. Oktober beginnt, Fakten schaffen und das Gehölz beseitigen zu können.