Nach der vor gut fünf Monaten unterzeichneten Absichtserklärung zum Bau eines dritten Gleises für den Regionalverkehr im S-Bahnhalt am Flughafen folgt nun die Finanzierungsvereinbarung. Der Vertragstext soll den Projektpartnern bei der Sitzung des Lenkungskreises am Mittwoch im Rathaus vorgelegt werden.

Stuttgart - Auf die bei der letzten Sitzung des Lenkungskreises für Stuttgart 21 vor gut fünf Monaten unterzeichneten Absichtserklärung zum Bau eines dritten Gleises für den Regionalverkehr im S-Bahnhalt am Flughafen folgt nun die Finanzierungsvereinbarung. „Das Thema ist aus unserer Sicht durch“, sagt Peter Sturm, Geschäftsführer der DB-Projektgesellschaft Stuttgart-Ulm (PSU), auf Anfrage. Der Vertragstext werde den Projektpartnern bei der Sitzung des Lenkungskreises am Mittwoch im Rathaus vorgelegt.

 

Zurückhaltung im Verkehrsministerium

Zurückhaltender gibt man sich beim Landesverkehrsministerium. „Weil die Abstimmung der Fahrplankonzepte und vor allem die Durchführung der Betriebssimulationen sehr zeitaufwendig“ sei, so eine Sprecherin von Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne), sei es bislang noch zu keinem Vertragsabschluss gekommen. Ein konkretes Datum, wann die Vereinbarung in trockenen Tüchern sein könnte, mag man im Ministerium auch nicht nennen. „Sobald die Gremien zugestimmt haben“, heißt es lediglich.

Zu welchen Erkenntnissen man bei der Betriebssimulation gelangt sei, will Peter Sturm im Detail noch nicht erläutern. Anfang Oktober hatte er im Verkehrsausschuss der Region durchblicken lassen, dass das dritte Gleis und der kreuzungsfreie Ausbau der Rohrer Kurve sich vorteilhaft auf die Betriebsqualität ausgewirkt hätten. Damals stand noch die Prüfung des Systems aus, wenn man die vom Land zu bestellenden Mehrverkehre unterstellt. Insgesamt sollen für das dritte Gleis 80 Millionen Euro ausgegeben werden. 20 Millionen Euro kommen von der Region, 30 Millionen Euro schießt die Bahn zu, die auf weitere 30 Millionen Euro Mehreinnahmen bei den Trassengebühren hofft, die sich aus dem Mehr an Zügen ergeben, die das Land zu bestellen beabsichtigt.

Bahn hofft auf Mehreinnahmen