Filderstadter Stadträte von SPD und Freien Wähler fordern „ein Ende der auf den Kostendeckel verengten Diskussion“. Sie würden ihn notfalls auch lupfen.

Stuttgart - So hatte sich Walter Bauer den Beginn der Osterferien nicht vorgestellt. „Einen Erdrutsch in den Anmeldezahlen“, konstatierte der Rektor der Immanuel-Kant-Realschule in Leinfelden-Echterdingen, der ihn beruflich fordern werde. Und auch das Ehrenamt hält ihn auf Trab: Bauer ist nicht nur Fraktionsvorsitzender der SPD in seinem Wohnort Filderstadt, sondern auch der Namensgeber einer jener Varianten für die Anbindung des Flughafens an den Tiefbahnhof, die vermutlich im Filderdialog diskutiert werden. Einziger Makel an der Sache: der Moderator Ludwig Weitz hat bisher nicht angerufen. „Dabei ist Walter Bauer unsere Nummer eins“, sagt Rolf Kurfess, der Fraktionschef der Freien Wähler, der seinem Ratskollegen sekundiert und einstweilen mit Bauer die Filderstädter Interessen in Sachen S 21 vertritt.

 

Trennung des Mischverkehrs ist das Ziel

Gemeinsam fordern die Kommunalpolitiker „ein Ende der auf den Kostendeckel verengten Diskussion“. Im Blick auf die Filder dürfe nicht nur über Investitionskosten geredet werden, sondern auch über Funktionalitäten und das erreichbare Optimum. „Wenn ich einen 15 Jahre alten Computer kaufe, ist er zwar billiger als ein heutiger, aber nicht einmal halb so leistungsfähig“, sagt Walter Bauer. Er und Kurfess wollen eine Trennung des Mischverkehrs auf der Strecke zwischen der Rohrer Kurve und dem Flughafen: die S-Bahn soll bleiben, wo sie ist, die Regional- und die Fernzüge wollen die beiden auf einer Trasse verlegen, die parallel zur Autobahn verläuft. Das Kostenargument kontern die beiden mit einem Hinweis auf die steigenden Kosten etwa beim Bau der neuen Stadtbahntunnel in Stuttgart (die StZ berichtete ). „Ihr vespert im Kessel den ganzen Puffer auf und wir sollen hier oben mit dem Fahrrad weiterfahren“, schimpft Bauer.

Rolf Kurfess argumentiert mit der Bedeutung des neuen Verkehrsknotens auf den Fildern: „Wenn in Stuttgart auch noch eine City-Maut eingeführt wird, gewinnt unser Drehkreuz mit Flughafen, Bahn und Autobahn noch mehr an Bedeutung. Deswegen müssen wir das Bestmögliche tun.“ In der bisherigen Planung aber sei keinerlei Spielraum – „und das, obwohl noch kein Güterzug eingerechnet ist“. hog