Großprojekte würden sich oft von selbst erledigen. Das zeige das Dilemma um den Berliner Flughafen, meint Wolfgang Schorlau. Der Krimi-Autor glaubt daher nicht, dass der Tiefbahnhof Stuttgart 21 je den Betrieb aufnimmt.

Stuttgart - Krimi-Autor Wolfgang Schorlau glaubt nicht daran, dass der Tiefbahnhof Stuttgart 21 je eröffnet wird. Das Desaster um den Berliner Flughafen zeige, wie sich Großprojekte von selbst erledigen könnten, sagte der 1951 geborene Schriftsteller der Deutschen Presse-Agentur. Die Landeshauptstadt bezeichnete Schorlau als „geschändete Schöne“. „Dass man den städtebaulich empfindlichen Kessel so derb den Investoren überlässt, das macht keine andere Stadt“, sagte er. In Berlin würden zwar punktuell auch Areale verkauft. Das vergleichsweise kleine Stadtgebiet in Stuttgart sei jedoch viel sensibler.

 

Schorlau war nach eigener Aussage auch am sogenannten Schwarzen Donnerstag 2010 im Schlossgarten, als ein Polizeieinsatz gegen die Gegner des Bauprojekts Stuttgart 21 eskalierte. Seine Eindrücke verarbeitete er in dem Buch „Stuttgart 21 - Die Argumente“.