Für kurze Zeit haben Parkschützer ein Camp im Rosensteinpark eingerichtet, es aber bereits am Dienstagmorgen wieder aufgegeben. Sie dürfen allerdings am Wilhelmasteg eine Mahnwache betreiben.

Lokales: Christine Bilger (ceb)

Stuttgart - Es hatte am Montagabend kurz so ausgesehen, als würde sich ein Stück der Geschichte des Protests gegen Stuttgart 21 wiederholen. Gegner des umstrittenen Bahnhofsbaus zogen nach der Montagsdemonstration von der Cannstatter Innenstadt in den Rosensteinpark. Dort schlugen einige von ihnen ihre Zelte auf, um „so lange wie möglich“ zu bleiben, wie es in ersten Absichtserklärungen von Teilnehmern der Spontandemo hieß.

 

Doch schon Dienstag früh hatten die Gegner ihre Zelte wieder abgebrochen. Was zunächst gewirkt hatte wie ein neues Zeltdorf – dem Protestcamp nachempfunden, mit dem die Bewohner im Winter den Mittleren Schlossgarten beschützen wollten – wurde wieder aufgelöst. Die Polizei habe nicht eingegriffen, aber auf die rechtliche Situation hingewiesen: Campieren ist in den Parkanlagen grundsätzlich verboten.

Nach einem kurzen Telefonat zwischen dem Versammlungsleiter und dem Amt für öffentliche Ordnung sei die Versammlung aufgelöst worden. Die Parkschützer richteten am Dienstag eine Mahnmache beim Wilhelmasteg ein. „Diese Versammlung ist zu genehmigen“, sagte Markus Vogt, der Sprecher der Stadt.

Die Parkschützer teilen mit, die Stadt habe „jegliche Versammlung im Rosensteinpark nicht genehmigt“, und als Grund darauf verwiesen, dass der Park ein Arten- und Landschaftsschutzgebiet sei. Darin sehen die aktiven Stuttgart-21-Gegner Unterstützung von ungewohnter Seite für ihr Anliegen: „Wir freuen uns, dass die Stadt Stuttgart unsere Forderung ,Hände weg vom Rosensteinpark’ unterstützt“, meldeten die Organisation. Die Projektgegner wollen verhindern, dass im Rosensteinpark knapp 100 Bäume für den Bau von Stuttgart 21 gefällt werden.