Die Suche nach einem neuen Vermieter war erfolglos und so muss die Klinik Stapf ihren Betrieb nun einstellen. Bürgermeister Wölfle bedauert die Schließung und macht radikalen Abtreibungsgegnern Vorwürfe.

Stuttgart - Die Stuttgarter Klinik Stapf hat zum Februar ihren Betrieb eingestellt. Das hatte die Abtreibungsklinik zuvor der Stadt mitgeteilt. Die Klinik muss Ende Februar ihre jetzigen Räumlichkeiten in der Türlenstraße verlassen und hatte keinen neuen Vermieter gefunden. Verwaltungsbürgermeister Werner Wölfle bedauerte die Schließung: "Die Klinik half Frauen in existenzieller Not und hat sie menschlich wie auch medizinisch exzellent betreut."

 

Im Dezember war ein potenzieller Vermieter abgesprungen. Offenbar hatte es Einschüchterungsversuche radikaler Abtreibungsgegner gegeben. Wölfle sagte: "Wir haben Herrn Stapf bei seiner intensiven Suche in Stuttgart umfangreich unterstützt. Gewiss haben Einschüchterungsversuche einiger weniger Aktivisten, die hart an der Grenze des Erträglichen waren, die Suche erheblich erschwert."

Die Klinik Stapf gab es seit rund 20 Jahren. Sie nahm nach eigenen Angaben 2200 Abtreibungen im Jahr vor, dies war rund jeder fünfte Abbruch im Land.