Frank Beyrich hat die Hausdirektion des Karl-Wacker-Heims übernommen. Die Ära von Gabriela Scholz ist dagegen in Botnang beendet. Sie hat das Alten- und Pflegeheim seit 1999 geleitet. Nun geht sie in Rente.

Stuttgart-Botnang - Im Karl-Wacker-Heim ist am Dienstag eine Ära zu Ende gegangen. Mehr als 24 Jahre war Gabriela Scholz in dem Alten- und Pflegeheim an der Vaihinger Landstraße tätig – zunächst als Pflegedienstleitung und ab 1999 dann als Hausdirektorin. Nun ist sie offiziell in den Ruhestand verabschiedet worden. „Ich verspüre Dankbarkeit und Wehmut“, sagte Scholz im Rahmen des Festaktes. „Ich werde mich immer an die Zeit hier erinnern und schaue dankbar zurück.“ Die Gäste feierten sie mit stehenden Ovationen.

 

„Sie haben sich auf eine ganz wunderbare Weise um die Sorgen der Menschen gekümmert“, sagte Bernhard Schneider, Hauptgeschäftsführer der Evangelischen Heimstiftung. „Man muss Sie dafür einfach in den Arm nehmen.“ Gabriela Scholz sei all die Jahre mit Freude und unermüdlichem Einsatz zu Werke gegangen. Schneider lobte ihre lebendige, frohe und liebenswürdige Art, aber auch ihren Mut, Dinge anzugehen, „auch wenn die Weisheit sagt, dass man es lieber sein lassen soll“. Sie gehe manchmal eben auch ungewöhnliche Wege, sei ein Musterbrecher und jemand, der gegen den Strich bürste. „Sie werden uns fehlen. Aber wir freuen uns auch für Sie, dass Sie nun mehr Zeit für ihre Familie und Enkel haben“, sagte Schneider, der ihr das goldene Kronkreuz der Diakonie verlieh – als Dank und Wertschätzung für die Treue und den Einsatz im Dienste des Nächsten.

Frank Beyrich möchte, dass sich die Menschen im Karl-Wacker-Heim zu Hause fühlen

Auch dem Regionaldirektor der Heimstiftung Martin Schäfer fiel der Abschied schwer: „Sie haben großartige Arbeit geleistet und Spuren hinterlassen.“ Er frage sich zudem, wie Gabriela Scholz es jedes Jahr aufs Neue geschafft habe, das tolle Sommerfest noch einmal zu toppen. Und Botnangs Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle ergänzte: „Wer kann schon sagen, dass Eric Gauthier bei seinem Fest aufgetreten ist?“ Er hätte sich auch nicht gewundert, wenn bei der Veranstaltung mit dem Motto „Der Berg ruft“ Louis Trenker für ein kurzes Gastspiel reanimiert worden wäre, sagte Stierle und schmunzelte.

Der Bezirksvorsteher blickte auf 17 gemeinsam Jahre mit Gabriela Scholz in Botnang zurück, in denen unter anderem der Rollatorweg rund um die Einrichtung eingeweiht wurde und das alte Gebäude des Heims durch einen Neubau ersetzt wurde. Mitten in der damaligen Bauphase kam Frank Beyrich das erste Mal ins Karl-Wacker-Heim. „Es war ein heißer Tag im Juni 2000. Die eine Hälfte des Hauses saß auf gepackten Koffern, die andere Hälfte war eine Baustelle“, sagte der neue 49-jährige Hausdirektor und Nachfolger von Gabriela Scholz. Wenige Tage später, am 1. Juli 2000, nahm er seine Arbeit als Altenpfleger an der Vaihinger Landstraße auf. Neun Jahre blieb er dort, wurde Wohnbereichsleiter und Qualitätsbeauftragter, ehe er im März 2010 als Hausdirektor nach Stuttgart-West ins Württembergische Lutherstift wechselte. Nun ist er seit 1. September zurück an alter Wirkungsstätte. „Man hat sofort gemerkt, dass Sie hier bei allen das volle Vertrauen genießen“, sagte Martin Schäfer.

Beyrich weiß um die täglich wechselnden Herausforderungen als Hausdirektor: „Ich möchte, dass sich die Menschen hier zu Hause fühlen – mit so viel Selbstbestimmung wie möglich und so viel Gemeinschaft wie gewünscht.“ Er habe ein tolles Team, ein tolle Gruppe Ehrenamtlicher und das Karl-Wacker-Heim sei bestens in Botnang integriert. „Ich habe das Glück, auf diesen tollen Voraussetzungen aufbauen zu können“, sagte Frank Beyrich.