Stadtverwaltung und Bezirksbeirat haben sich Gedanken über den Oberen Kirchhaldenweg gemacht.

Stuttgart-Botnang - Lange Zeit galt der Obere Kirchhaldenweg als Rennstrecke. Wenn es auf der Autobahn oder den Straßen Richtung Leonberg und Gerlingen mal wieder nur schleppend voran ging, fuhren viele Auswärtige durch die Tempo-30-Zone, um den Stau auf den üblichen Routen zu umfahren – sehr zum Leidwesen der Anwohner. Die Stadt reagierte und ließ im Juli 2007 unter anderem sechs versetzt angeordnete Schikanen auf die Straße bauen. Diese sollten die Autofahrer zwingen, den Fuß auf der kerzengeraden Strecke vom Gaspedal zu nehmen.

 

Einige Botnanger waren mit dem Ergebnis nicht zufrieden. Der Wunsch kam auf, entlang des Oberen Kirchhaldenweges auch noch Bäume zu pflanzen. Das Beispiel aus der Verdistraße sollte auch in diesem Teil Botnangs Schule machen. Im Jahr 2005 waren rund 20 mittelgroße Baumhaseln auf den Parkstreifen an der Verdistraße zwischen Furtwängler und Donizettistraße gepflanzt worden. „Das hat zu einer optischen Einengung der Straße und zu einer Entschleunigung geführt“, sagt der Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle. Dieser Effekt sollte auch am Oberen Kirchhaldenweg eintreten.

Im Jahr 2009 lag schließlich ein Entwurf des Landschaftsarchitekturbüros Lerch vor. Weitere 15 Baumstandorte auf dem Oberen Kirchhaldenweg waren vorgesehen. „Der Bezirksbeirat hat das Thema damals kontrovers diskutiert und sich darauf verständigt, zunächst einmal einen Verkehrsversuch mit Baken zu machen“, sagt Stierle. Sie wurden auf einigen Sperrflächen aufgestellt, um die Autofahrer zu zwingen, langsamer zu fahren. Eigentlich sei dieser Versuch auf ein Jahr angelegt gewesen. „Aber so etwas verliert sich gerne einmal. Wir haben seitdem nichts mehr gehört“, sagt der Botnanger Schultes.

Ein paar Baken kommen hinzu

Erst im August des Jahres 2014 wurde das Thema wieder aktuell. Die Bezirksbeiräte von Bündnis 90/Die Grünen hatten einen Antrag formuliert: Nachdem der Verkehrsversuch vom städtischen Tiefbauamt positiv beurteilt worden war, sollten die Baken nun durch Baumbeete ersetzt werden. Die Lokalpolitiker wollten sich aber nach so langer Zeit die Situation vor Ort erst persönlich noch einmal anschauen und Mitarbeiter der Stadtverwaltung um deren Einschätzung bitten. Bleiben die Baken? Werden es größere oder kleinere? Oder sollen doch lieber Bäume gepflanzt werden? Und wenn ja, wie viele? Diese Fragen konnten weder bei der Begehung im März des vergangenen Jahres noch in den folgenden Bezirksbeiratssitzungen endgültig geklärt werden.

Nun hat Wolfgang Stierle den Lokalpolitikern kürzlich mitgeteilt, wie die Entscheidung der Stadtverwaltung aussieht. Man habe sich die Situation vor Ort noch einmal angeschaut. Die Mini-Baken auf den Sperrflächen im unteren Teil des Oberen Kirchhaldenwegs durch Bäume zu ersetzen, habe der Bezirksbeirat nicht gewollt. Und größere Baken funktionierten an diesen Stellen nicht. „Die dürfen auf der Straße nicht stehen“, sagte Stierle. Im oberen Teil des Oberen Kirchhaldenwegs stünden die großen Baken dort, wo es bepflanzt sei. Deshalb habe er sich mit den Kollegen aus der Stadtverwaltung geeinigt, an vier Stellen, wo schon Mini-Baken aufgestellt sind, jeweils eine zweite dazuzustellen. Die Bezirksbeiräte stimmten diesem Vorschlag geschlossen zu.