Der Bezirksbeirat in Botnang hat seine Leitlinien zur finanziellen Förderung ehrenamtlichen Engagements angepasst.

Stuttgart-Botnang - Das Ehrenamt wird in Botnang groß geschrieben. Viele der rund 13 000 Bürger engagieren sich in ihrer Freizeit, ohne dafür bezahlt zu werden. Sie tragen mit ihrem Einsatz unter anderem dazu bei, dass der Stadtbezirk an Attraktivität gewinnt. Sie organisieren Veranstaltungen oder führen Aktionen und Projekte durch. All diese Aktivitäten kosten allerdings auch Geld – meistens mehr, als bei der jeweiligen Veranstaltung erwirtschaftet werden kann.

 

Seit mehr als 15 Jahren haben die Bezirksbeiräte deshalb die Gelegenheit, ehrenamtliches Engagement auch finanziell zu unterstützen. Etwas mehr als 6500 Euro stehen den Botnanger Lokalpolitikern dafür jedes Jahr zur Verfügung. Wer genau von dem Geld profitieren kann, haben die Mitglieder des Bezirksbeirats in den „Leitlinien zur Förderung stadtbezirksbezogener und bürgerschaftlicher Aktivitäten des Stadtbezirks Botnang“ festgeschrieben.

Mehr als neun Jahre nach der letzten Aktualisierung der Leitlinien haben die Bezirksbeiräte in ihrer jüngsten Sitzung einige Änderungen an den insgesamt vier Paragrafen vorgenommen. Dabei handelt es sich vor allem um kleinere Details wie zum Beispiel, dass nicht nur Projekte und Veranstaltungen bezuschusst werden können, die das „soziale, gesellschaftliche, sportliche, ehrenamtliche und kulturelle Leben im Stadtbezirk Botnang bereichern“, sondern auch Anschaffungen, die dazu beitragen, diese Ziele zu erreichen und das „Wir-Gefühl“ in Botnang zu stärken. Vornehmlich sollen Projekte, Aktionen und Veranstaltungen bezuschusst werden, die einmalig stattfinden. Aber: Bisher wurden schon regelmäßig Ausnahmen für wiederkehrende Veranstaltungen gemacht. Das haben auch die Leitlinien hergegeben. Künftig steht aber fest, dass solche Aktionen und Ereignisse „in der Regel nicht jährlich und mit maximal 400 Euro gefördert werden“. Von dieser Regel ausgenommen ist nur der Ehrenamtsempfang, den das Bezirksamt und die Lokalpolitiker seit 2001 einmal im Jahr durchführen, um den vielen ehrenamtlichen Helfern für ihre Arbeit zu danken. Essen, Getränke und Unterhaltungsprogramm werden dabei aus dem Topf des Bezirksbeirats für bürgerschaftliches Engagement bezahlt. Nicht vom Bezirksbeirat bezuschusst werden übrigens weiterhin „Aktivitäten, die nur partei- oder verbandspolitische Interessen oder kommerzielle Zwecke verfolgen“.

Zur Vereinfachung gibt es auch ein Formular im Bezirksamt

Wann muss denn der Antrag auf einen Zuschuss den Lokalpolitikern vorliegen? Bisher musste er „mindestens zwei Monate vor Beginn der Aktivität an den Bezirksbeirat“ gerichtet sein. Die Zeitangabe ist nun ersatzlos gestrichen worden. Was bleibt ist, dass der Wunsch über finanzielle Unterstützung geäußert wird, bevor die Veranstaltung stattfindet. Allerdings: „In begründeten Fällen kann davon abgewichen werden“, heißt es in den neuen Leitlinien.

Besonders wichtig ist den Bezirksbeiräten aber künftig, dass die Antragsteller „den Einsatz von Eigenmitteln“ deutlicher als bisher darstellen. Das soll für mehr Transparenz in diesem Bereich sorgen. Falls den Lokalpolitikern Unterlagen und Informationen fehlen sollten, um über den Antrag zu entscheiden, sollen die Verantwortlichen angehört und gegebenenfalls weitere Unterlagen angefordert werden.

„Damit es die Vereine beziehungsweise die Antragsteller einfacher haben, habe ich versucht, die Regelungen in ein Antragsformular zu ,übersetzen‘, das behilflich sein soll. Es muss aber nicht zwingend verwendet werden“, sagt Bezirksvorsteher Wolfgang Stierle. „Wenn sich ein Antragsteller aber an den einzelnen Fragen und insbesondere den Positionen im Finanzierungsplan orientiert, hat er die Gewähr, den Kriterien der Richtlinie zu entsprechen.“ Das Formular werde ab sofort an die Antragsteller herausgeben.